Crowdinvesting für Immobilien ist hierzulande ein noch junges Marktsegment. Über Internetplattformen sollen Projekte mithilfe von Kleinanleger-Kapital umgesetzt werden. Cash. sprach mit Carl von Stechow, Geschäftsführer der Plattform Zinsland, und Simon Brunke, Vorstand von Exporo.
Cash.: Welche Anlegergruppen sind bei Ihnen auf der Plattform zu finden?
Brunke: Crowdfunding-Projekte sprechen online-affine Anleger an, die für Innovationen brennen. Sie investieren in der Regel eher kleinere Beträge. Beim Crowdinvesting kommt hinzu, dass die Anleger oftmals das Vertrauen in klassische Anlageformen verloren haben und in Niedrigzinszeiten nach Alternativen suchen. Da bei Immobilienprojekten Laufzeiten von 18 bis 36 Monaten üblich sind, ist das eingesetzte Kapital auch schnell wieder verfügbar.
von Stechow: Die Immobilienprojekte unterscheiden sich sicherlich etwas von anderen Investitionsprojekten, zum Beispiel in Startups. Auf unseren Plattformen finden wir eher erfahrene Immobilieninvestoren. Das liegt daran, da es sich bei uns um an sich um Vermögensanlagen im klassischen Sinne handelt, die lediglich online angeboten werden. Vergleichbar sind von der Anlegerstruktur der Plattformen diejeniegen, die grüne Anlageprodukte anbieten.
Anleger, die in ein Crowdfunding-Projekt investieren, gewähren damit in der Regel ein nachrangiges Darlehen. Im Falle einer Insolvenz werden ihre Forderungen erst nach denen der Banken bedient. Ist das Risiko nicht zu hoch?
Brunke: Wie bei allen in die Zukunft gerichteten Investitionen besteht ein Risiko des Totalverlusts. Daher ist es wichtig, vor dem Crowdinvesting genau zu prüfen, in welche Projekte man investiert. Wichtige Fragen sind beispielsweise: Wie viel Eigenkapital ist vorhanden? Haftet es vorrangig zu meiner Anlage? Wie viel Erfahrung hat der Projektträger? Wurde bei früheren Projekten alles planmäßig zurückgezahlt?
Seite zwei: „Markt verträgt sehr viel Wettbewerb“