Eine geringe Mindestanlage ermöglichen auch offene Immobilienfonds.
Oertzen: Im Vergleich mit offenen Immobilienfonds liegt der Vorteil des Crowdinvestings vor allem bei mehr Transparenz, da der Anleger selbst entscheidet, in welche Immobilie er investieren möchte. Er kann sich online über die Immobilienprojekte informieren, wird auf Wunsch telefonisch beraten und investiert dann direkt und zweckgebunden in das von ihm ausgesuchte Objekt.
Ist die Investition getätigt, wird er in regelmäßigen Abständen über den Stand des Projekts, wie etwa die Fertigstellung des Rohbaus, informiert. Bei einem Immobilienfonds haben die Anleger dagegen keinen Einfluss auf die Investmententscheidungen. Zudem sind die Renditechancen relativ gering. So haben die zehn besten offenen Immobilienfonds in den Jahren 2009 bis 2013 eine Rendite zwischen 1,7 und 3,1 Prozent pro Jahr erwirtschaftet.
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Welche Anlegergruppen wollen Sie mit Ihrem Angebot ansprechen?
Brunke: Wir wollen alle ansprechen, die von den Möglichkeiten im deutschen Immobilienmarkt profitieren möchten. Wir sehen ganz klar den Trend, dass der Anleger selbst entscheiden möchte, wie und worin er investiert, anstatt dies anderen zu überlassen. Und indem er das macht, umgeht er die oftmals erheblichen Vertriebskosten für Finanzprodukte und kann daher mit einer deutlich höheren Rendite rechnen.
Wie sehen die Rahmenbedingungen aus?
Brunke: Die Mindestbeteiligung liegt bei uns bei 500 Euro pro Investition. Die Zinsen und die Laufzeit sind von Projekt zu Projekt unterschiedlich und richten sich nach der Art der Immobilie und dem Risikoprofil der Anlage. Bei unseren aktuellen Projekten liegt die Verzinsung zwischen 4,5 und sechs Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von zwei oder fünf Jahren. Die Rückzahlung erfolgt zum Ende der Laufzeit.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Objekte aus und gibt es schon Pläne für weitere Crowdinvesting-Projekte?
Oertzen: Wir schauen uns jedes Projekt sehr genau an. Neben unserer eigenen langjährigen Immobilienerfahrung arbeiten wir eng mit verschiedenen Gutachtern zusammen, um sicherzustellen, dass nur solide und nachhaltig wirtschaftende Projekte zum Crowdinvesting zugelassen werden. Die Objekte werden anhand einer Reihe von Kriterien ausgesucht.
Hierzu zählen unter anderem Finanzierungsstruktur, Lage, Erfahrung des Projektträgers, Status des Projekts sowie kalkulierte Baukosten und Projektgewinn. In den nächsten ein bis zwei Monaten werden weitere Projekte folgen. Wir sprechen gerade deutschlandweit mit zahlreichen Projektträgern.
Interview: Barbara Kösling
Foto: Exporo