Crowdinvesting: iFunded spricht sich für Regulierung aus

Die Bundesregierung erwägt, Crowdfunding für Immobilien künftig nicht mehr von der Prospektpflicht auszunehmen. Die Plattform iFunded befürwortet diese Pläne. Sie seien im Interesse der Anleger.

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iFunded unterstützt die Einschätzung der Bundesregierung zu einer möglichen Regulierung des Crowdinvestings.

„Wir teilen die Ansicht der Bundesregierung. Die Ausnahme zur Prospektpflicht bei Nachrangdarlehen bis zu einer Höhe von 2,5 Millionen Euro ist nicht das geeignete Mittel, um Anleger zu schützen, wenngleich es den Plattformen das Geschäft auf Grund der geringeren Kosten für die Emittenten erleichtert und somit ein entscheidender Wachstumstreiber für Crowdfunding in Deutschland ist“, sagt Michael Stephan, Gründer und Geschäftsführer von iFunded.

Die Bundesregierung erwägt, Immobilienfinanzierungen aus dem Anwendungsbereich des Paragraf 2a Vermögensanlagegesetz auszunehmen. Die Befreiung zur Prospektpflicht entfiele damit.

Kleinanleger gegenüber anderen Kreditgebern benachteiligt

„Private Investoren können sich derzeit bei der überwiegenden Anzahl der Plattformanbieter nur über ein Nachrangdarlehen an Immobilien auf den Plattformen beteiligen. Sie sind damit gegenüber anderen Kreditgebern wie Banken im Nachteil und haben zudem keinerlei Mitspracherechte. Das Risiko liegt somit auf Seiten der Kleinanleger“, so Stephan. „Es ist kein Wunder, dass Crowdinvesting vor allem im Immobilienbereich noch nicht den großen Durchbruch erzielt hat, wenngleich die Wachstumsraten enorm sind.“

Ziel sei, dass sich Crowdinvesting auch hierzulande etabliere. Die Risiken für private Kleinanleger müssten jedoch überschaubar bleiben. „Die Prospektbefreiung war gut gemeint. Sie diente dazu, dass sich Crowdinvesting auch in Deutschland etabliert. Im Ausland, wie den USA, England oder Frankreich, werden deutlich höhere Beträge in Crowdinvesting-Produkte investiert. Deutschland sollte hier nicht den Anschluss verlieren“, so Stephan.

Alternative Lösungen finden

„Nachrangdarlehen weisen jedoch nicht den einzig richtigen Weg. Wir müssen weitere Lösungen und Möglichkeiten bieten. In Frankreich dürfen Start-ups beispielsweise eine Art Mini-Aktien an die Crowd ausgeben. Sie sind damit jederzeit frei handelbar. Dies ist einer der Gründe, dass Frankreich Deutschland im Crowdinvesting überflügelt hat“, ergänzt Stephan. Deutschland liege im internationalen Vergleich deutlich hinter Großbritannien, dessen Plattformen mehr als vier Milliarden Euro eingesammelt hätten, und auch hinter Frankreich, das zudem deutlich höhere Wachstumsraten habe als Deutschland.

Empirische Daten aus einer Studie im Auftrag der Bundesregierung zu den Praxiserfahrungen mit den Befreiungsvorschriften hätten zudem gezeigt, dass der überwiegende Teil der über Crowdinvesting finanzierten Projekte weniger als 500.000 Euro eingesammelt habe, sodass die bestehende Grenze von 2,5 Millionen Euro ohnehin keine maßgebliche Beschränkung für die Tätigkeit von Crowdinvesting-Portalen darstellt.

Branche sollte Aufklärung leisten

„Die Branche muss erwachsen werden. Dazu zählt auch, sich den üblichen Regularien zu unterwerfen, mitunter der Prospektpflicht. Darüber hinaus muss das Thema mit allen Chancen und Risiken weiter bekanntgemacht werden“, so Stephan. „In einer Studie von Allensbach konnten wir zeigen, dass Crowdinvesting in puncto Bekanntheit noch deutliches Potenzial hat und dass bei Anlegern Unsicherheit über die Seriosität der Anbieter vorherrscht.“

Es sei Aufgabe der Branche und der Verbände, hier Aufklärung zu leisten. Nur so gelinge es, größere Projekte zu stemmen, die deutlich über die aktuelle Grenze von 2,5 Millionen Euro hinausgehen. „Dies ist der Grund, warum wir uns als Plattform auf die größeren Projekte konzentrieren, bei denen sich die zusätzlichen Kosten für ein Prospekt für den Emittenten lohnen“, so Stephan. (bk)

Foto: Shutterstock

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