Crowdinvesting-Plattform sammelt Geld für sich selbst

Bei der aktuellen Emission der eigenen GmbH-Anteile beteiligen sich die Anleger nicht unmittelbar an der Plattform, sondern Emittentin ist die Companisto Holding, zu der auch weitere (Companisto-) Unternehmen gehören. Sie hat bislang offenbar hauptsächlich in den Aufbau des Unternehmens investiert.

Die im Emissionsprospekt enthaltene Zwischenbilanz der Emittentin zum 31. Dezember 2018 weist nach Abzug eines (kumulierten) Bilanzverlusts von knapp 644.000 Euro ein Eigenkapital von rund 636.000 Euro aus. Dazu beigetragen hat ein Jahresfehlbetrag von 380.000 Euro aus der Gewinn- und Verlustrechung des Jahres 2018. Die Umsatzerlöse der Holding beliefen sich im Jahr 2018 auf 430.000 Euro.

Zur Companisto GmbH, also der Plattform selbst, ist der Jahresabschluss 2017 im Prospekt enthalten. Dieser wies einen Jahresfehlbetrag von 918.000 Euro und insgesamt einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von gut 1,6 Millionen Euro aus.

„Pre-Money-Bewertung“ 30 Millionen Euro

Die laut Prospekt einseitig von der Emittentin festgelegte „Pre-Money-Bewertung“ der Holding (also ohne Berücksichtigung des Emissionserlöses), die der Investition zugrunde gelegt wird, beträgt 30 Millionen Euro.

Dieser Unternehmenswert basiert demnach unter anderem auf der Prognose, dass das Investitionsvolumen auf der Companisto-Plattform von geplanten 22 Millionen Euro in 2019 auf 100 Millionen Euro im Jahr 2022 steigt. Ein (externes) Bewertungsgutachten wurde laut Prospekt nicht erstellt.

Das Unternehmen legt bei der Übermittlung von Informationen, um die Cash.Online gebeten hatte, Wert auf den Hinweis, „dass wir aufgrund der großen Nachfrage nach Anteilen nur bestehende Kunden zu einem Investment zulassen.“ (sl)

Foto: Companisto / MaxThrelfallPhoto

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