Nach dem SEB Immoinvest wird auch der offene Immobilienfonds CS Euroreal für einen Handelstag wieder öffnen und damit die Anleger über die Zukunft des seit nunmehr zwei Jahren eingefrorenen Fonds entscheiden lassen.
Die Credit Suisse Asset Management Immobilien KAG teilt mit, dass vorbehaltlich ausreichender Liquidität am Ende des ersten Ordertages die Anteilsscheinrücknahme des offenen Immobilienfonds CS Euroreal am Freitag dem 18. Mai 2012 um 24 Uhr wieder aufgenommen wird. Alle Verkaufsaufträge, die ab sofort bei der Depotbank des Fonds eingehen, würden dort gesammelt und am Ende des ersten Handelstages, Montag dem 21. Mai 2012 um 17 Uhr, ausgeführt, sofern die verfügbare Liquidität die Rücknahmeaufträge übersteigt. Im Falle der erfolgreichen Öffnung des Fonds würden am Ende des ersten Handelstages die Vertragsbedingungen des CS Euroreal auf das neue Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz (AnsFuG) umgestellt. Damit werde die Ausgabe und Rücknahme von Anteilen statt wie bisher täglich bis auf weiteres einmal jährlich – und zwar zu jedem letzten Handelstag im März – erfolgen.
Damit stellt sich auch der zweite eingefrorene Großfonds einem Anlegervotum. Das Fondsmanagement des SEB Immoinvest hatte am 7. Mai eine Öffnung nach diesem Muster angestrebt, musste aber am Ende des Handelstages mitteilen, dass die Liquidität nicht ausreichte, um die ausstiegswilligen Anleger auszuzahlen und der SEB Immoinvest damit abgewickelt wird.
Dies wird nach Angaben von Credit Suisse auch das Schicksal des CS Euroreal sein, falls die Liquidität am ersten Handelstag nicht zur Bedienung der vorliegenden Rücknahmeaufträge ausreicht. Noch aber zeigt sich Karl Heinz Heuß, Geschäftsführer der Credit Suisse Asset Management Immobilien KAG, optimistisch, dass eine ausreichende Anzahl Anleger im Fonds verbleiben möchte. „Während der Phase der Rücknahmeaussetzung konnten wir die für Anteilsscheinrückgaben zur Verfügung stehende Nettoliquidität durch Immobilienverkäufe deutlich erhöhen, und das ausschließlich mit Verkäufen zum oder über Verkehrswert“, betont er. „Unsere Vertriebspartnerbefragungen ergeben, dass die Mehrheit der Anleger im Fonds investiert bleiben möchte.“ Allerdings sei eine exakte Prognose der Rückgabewünsche angesichts der Unsicherheiten infolge der jüngsten Abwicklungen nicht möglich.
Um die Gleichbehandlung aller Investoren zum Tag der möglichen Wiederaufnahme der Anteilsscheinrücknahme sicherzustellen, wurden laut Credit Suisse zudem die Risikovorsorgepositionen für ausländische Veräußerungsgewinnsteuern und für den laufenden Fondsbetrieb überprüft. Im Ergebnis werde der Anteilspreis vor Ausführung von Rückgabeorders um rund 3,5 Prozent nach unten korrigiert. Außerordentliche Wertanpassungen des Immobilienportfolios seien aus heutiger Sicht nicht erkennbar.
Nach Angaben des Fondsmanagements wurde die verfügbare Liquidität während der Zeit der Rücknahmeaussetzung durch Objektverkäufe sowie Mittelzuflüsse auf aktuell rund 1,5 Milliarden Euro beziehungsweise rund 25 Prozent des Fondsvermögens erhöht. Die Bruttoliquidität liegt bei 30 Prozent, das Fondsvolumen bei rund sechs Milliarden Euro.
„Wenn es uns gelingt, infolge einer erfolgreichen Umstellung unter dem neuen Anlegerschutzgesetz arbeiten zu können, schaffen wir zusätzlichen Handlungsspielraum für eine langfristige und erfolgreiche Weiterführung des CS Euroreal im Sinne der Anleger“, ist Heuß zuversichtlich. (bk)
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