Cyber-Angriffe: Enorme finanzielle Schäden und Deckungslücken

Eine neue Studie des weltweit agierenden Spezialversicherungsmarktes Lloyd’s of London und Cyence, ein Unternehmen im Bereich Cyber-Risikomodellierung, sieht dramatische finanzielle Schäden künftiger Cyber-Angriffe.

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Hackerangriffe können dramatische Folgen für den Geschäftsbetrieb haben.

Die Studie zeigt die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen zweier Szenarien auf: Zum einen ein Hackerangriff, der einen Cloud-Dienst-Anbieter mit einem geschätzten Schaden von bis zu 53 Milliarden US-Dollar trifft. Zum anderen Angriffe auf weltweit von sehr vielen Unternehmen genutzte Computerbetriebssysteme, welche Schäden in Höhe von 28,7 Milliarden US-Dollar verursachen könnten. Die Untersuchung zeigt auch, dass, obwohl die Nachfrage nach Cyber-Versicherung steigt, die Mehrheit dieser Schäden zurzeit nicht versichert ist, so dass eine Versicherungslücke im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich bleibt.

Unterbrechung des Cloud-Dienstes

Für das Szenario der Unterbrechung des Cloud-Dienstes in dem Bericht liegen die durchschnittlichen wirtschaftlichen Schäden zwischen 4,6 Milliarden US-Dollar durch ein großes Ereignis und 53 Milliarden US-Dollar für ein extremes Ereignis. Aufgrund der Unsicherheit bei der Zusammenfassung von Schäden durch Cyber-Attacken könnte diese Zahl sogar auf 121 Milliarden US-Dollar anwachsen oder aber lediglich 15 Milliarden US-Dollar betragen. Indes variieren die durchschnittlichen Versicherungsschäden zwischen 620 Millionen US-Dollar für einen Großschaden und 8,1 Milliarden US-Dollar für einen extremen Schaden.

Sicherheitslücke bei Massen-Software

In dem Szenario mit der Sicherheitslücke bei der Massen-Software liegen die durchschnittlichen Schäden zwischen 9,7 Milliarden US-Dollar für ein großes Ereignis und 28,7 Milliarden US-Dollar für ein extremes Ereignis. Die durchschnittlichen versicherten Schäden belaufen sich auf Werte zwischen 762 Millionen und 2,1 Milliarden US-Dollar.

Gewaltige Deckungslücken

Die versicherungstechnisch nicht gedeckte Lücke könnte für das Cloud-Dienst-Szenario bis zu 45 Milliarden US-Dollar betragen – d. h. dass weniger als ein Fünftel (17 Prozent) der Wirtschaftsschäden tatsächlich durch Versicherungen abgedeckt ist. Die Unterversicherungslücke könnte für das Massenschwachstellen-Szenario bis zu 26 Milliarden US-Dollar betragen – d. h. dass gerade einmal sieben Prozent der Wirtschaftsschäden gedeckt sind.

Lloyd’s hat gemeinsam mit Cyence Daten im Internet gesammelt, um das Cyber-Risiko dieser Szenarien zu modellieren und ihre finanziellen, wirtschaftlichen und versicherungstechnischen Auswirkungen zu bewerten. (fm)

Foto: Shutterstock

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