Cyberbetrug wächst schneller als Online-Handel

Vermummter Hacker vor dem Computerbildschirm mit Binärcode Generative KI
Bildagentur PantherMedia / Lay Hong Koh
Cybercrime als Geschäftsmodell: "In manchen Grenzgebieten Myanmars und Kambodschas sind Betrugszentren entstanden"

Cyberbetrug entwickelt sich zu einem lukrativen Geschäftsmodell mit zweistelligen Wachstumsraten, wie neue Auswertungen zeigen.

Cyberbetrüger haben ihre kriminellen Aktivitäten im Onlinehandel im vergangenen Jahr weltweit stark
ausgeweitet. Zu diesem Ergebnis kommt der US-Datensicherheitsdienstleister Lexis Nexis Risk Solutions in seinem neuen Jahresbericht zur Entwicklung der Cyberkriminalität.

Demnach hat die Zahl der Online-Käufe im vergangenen Jahr nur vergleichsweise moderat um sieben Prozent zugenommen. Die Zahl der von menschlichen Tätern initiierten Angriffe auf E-Commerce-Transaktionen stieg demnach aber sehr viel schneller um 59 Prozent. Damit gemeint sind die Cyberangriffe, die nicht auf zuvor von den Tätern programmierte Computernetzwerke („Bots“) zurückzuführen sind.


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Das Wachstum der von Menschen ausgehenden Online-Angriffe insgesamt schätzen die Autoren auf 19 Prozent. Das beinhaltet neben dem eigentlichen Onlinehandel etwa auch Attacken auf Tanktransaktionen oder Computer- und Online-Glücksspiele.

Nach Einschätzung der Autoren sind in abgelegenen Regionen Südostasiens – so in den Grenzgebieten Myanmars und Kambodschas -„Betrugszentren“ (Scam Centers) entstanden, die betrügerische Fake-Webseiten und Computerviren entwickeln. Dazu gehören laut Lexis Nexis Risk Solutions auch Callcenter mit vermeintlichen Kundendienst-Mitarbeitern, die den Opfern ihre persönlichen Zugangsdaten zu Online-Accounts abschwatzen.

Grundlage der Auswertung sind die firmeneigenen Daten des „Digital Identity Network“, einer Plattform zur Verifikation von Kundendaten. Laut Lexis Nexis Risk Solutions wurden 92 Milliarden Online-Transaktionen ausgewertet. Die meisten Cyberattacken gibt es demnach nach wie vor in Nordamerika. Häufigste Form mit einem Anteil von knapp 29 Prozent der Fälle ist demnach die Übernahme eines
Online-Accounts mithilfe gestohlener Zugangsdaten. (dpa-AFX)

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