Cybercrime: Homeoffice gefährdet die IT-Sicherheit vieler Unternehmen

Foto: Shutterstock

Das Homeoffice entpuppt sich in der Corona-Pandemie als großes Einfallstor für Betrüger oder Cyberkriminelle. So bearbeiten aktuell knapp 60 Prozent der Angestellten im Homeoffice berufliche Aufgaben auch mit privaten Laptops, Tablets oder Smartphones. Doch nur jedes fünfte Unternehmen hat seine Sicherheitsroutinen angepasst. Eine Umfrage des GDV offenbart die Fahrlässigkeit vieler Firmen beim Thema Cybersicherheit.

Das Homeoffice ist in der Corona-Pandemie das große Einfallstor für Betrüger oder Cyberkriminelle. Denn aktuell erledigen knapp 60 Prozent der Angestellten im Homeoffice berufliche Aufgaben auch mit privaten Laptops, Tablets oder Smartphones.

Zehn Prozent verschicken geschäftliche E-Mails von ihrer privaten Adresse. Gleichwohl hat nur jedes fünfte Unternehmen hat die IT-Sicherheit, Datenschutz und Compliance an die neuen Regeln angepasst. as ist das Ergebnis einer YouGov-Umfrage unter rund 2000 Arbeitnehmern im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Spannend in dem Zusammenhang: Immerhin 22 Prozent nutzen WhatApp für die berufliche Kommunikation.

„Private Geräte und E-Mail-Accounts sind in aller Regel schlechter geschützt als die firmeneigene IT. Dadurch verlieren Unternehmen die Kontrolle über ihre IT-Sicherheit und damit über die Sicherheit ihrer Daten“, sagt Peter Graß, GDV-Experte für Cybersicherheit. Betrügern werde damit das Handwerk erleichtert.

Doch Defizite sieht die Studie nicht nur bei kleineren Firmen. „Selbst viele Angestellte mittlerer und großer Unternehmen greifen auf ihren privaten Mail-Account oder Messenger-Dienste zurück.“

Nur wenige Unternehmen passen Compliance-Regeln an

Kaum zu glauben: Auch ihre Regeln zu IT-Sicherheit, Datenschutz und Compliance haben bislang wenige Unternehmen auf das Arbeiten im Homeoffice angepasst. Nur jeder fünfte Befragte berichtete von zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen.

Manche Unternehmen scheinen die Sicherheit sogar bewusst zu vernachlässigen, schlussfolgert der GDV. Denn für fünf Prozent der befragten Angestellten seinen im Homeoffice Sicherheitsmaßnahmen weggefallen. In weiteren Unternehmen würden sie sogar ignoriert – immerhin 14 Prozent sagen, dass sie Compliance- und Sicherheitsregeln im Homeoffice nicht vollständig befolgen könnten und sie daher „flexibel“ handhabten.

„Es ist völlig normal, dass mit dem plötzlichen Umzug ins Homeoffice im Frühjahr viele Sicherheitsroutinen erst einmal verlorengegangen sind. Wer aber bis heute seine Prozesse noch nicht an die neue Situation angepasst hat, handelt fahrlässig“, so Graß.

Fast die Hälfte der Arbeitnehmer hat Erfahrungen mit dem Homeoffice

Von den insgesamt 2.011 für die Studie befragten Arbeitnehmern arbeiteten 20 Prozent immer oder häufig im Homeoffice, weitere 25 Prozent manchmal oder selten. Fast 70 Prozent der Heimarbeiter gaben an, in der Pandemie häufiger im Homeoffice zu arbeiten als vorher. Befragt wurden die Teilnehmer zwischen dem 4. und dem 9. November 2020. (dr)

Foto: Shutterstock

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments