Das Prämienvolumen bei Cyberversicherungen in Deutschland könnte sich innerhalb weniger Jahre verzehnfachen. „Ich erwarte, dass wir in fünf Jahren ein Prämienvolumen von mehr als einer Milliarde Euro haben werden“, sagte Onnen Siems, geschäftsführender Gesellschafter beim Beratungsunternehmen Meyerthole Siems Kohlruss, dem GDV. Momentan gehen die Aktuare von einem Volumen um 100 Millionen Euro im Jahr aus.
Der große Durchbruch, wie er in den USA angesichts eines Prämienvolumens von mehreren Milliarden Euro zu beobachten sei, stehe hierzulande noch aus. „Wir werden die Cyberversicherung als einen Standard für Unternehmen sehen“, prognostiziert Siems.
Die fortschreitende Digitalisierung und damit einhergehende Verbindung mit dem Internet mache die Betriebe anfälliger für Hackerangriffe und eine Absicherung nötig.
Gleichzeitig betonte er, dass Cyberpolicen für Versicherer kein einfaches Produkt seien. Dabei verwies er auf das hohe Änderungsrisiko: „Der technologische Fortschritt macht sich bei diesen Policen viel stärker bemerkbar als bei anderen.“ Schäden in der Zukunft seien deshalb schwerer kalkulierbar.
Eine besondere Herausforderung stelle zudem der Umgang mit möglichen Kumulereignissen dar. „Cyberattacken kennen keine nationalen Grenzen, sie finden weltweit gleichzeitig statt und sind unberechenbar.“
Ein echtes Kumulereignis könne zur Folge haben, dass nur noch besonders gut präparierte Unternehmen Versicherungsschutz bekommen. Auch könnten die globalen Rückversicherungspreise anziehen. (gdv)
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