„Dalmatiner-Politik“: CDU kritisiert SPD-Rentenpläne

Die Union will den Rentenplänen der SPD im Wahlkampf kein eigenes Konzept entgegensetzen. „Bis 2030 ist die Rente solide aufgestellt“, sagte CDU-Generalsekretär Peter Tauber der „Saarbrücker Zeitung“. „Alles weitere sollten wir jenseits des Parteiengeplänkels in Ruhe und fundiert mit den gesellschaftlichen Gruppen diskutieren – beispielsweise in einer Rentenkommission.“

CDU-Generalsekretär Peter Tauber - Veroeffentlichung nur mit Urhebernennung "Foto: Tobias Koch". - Kontakt: contact@tobiaskoch.net / www.facebook.com/tokography
CDU-Generalsekretär Peter Tauber

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz und Sozialministerin Andrea Nahles hatten ein Konzept vorgestellt, nach dem das Rentenniveau und der Beitragssatz bis 2030 in etwa stabil gehalten werden sollen. Die Kosten dafür sollen erst mit dem Renteneintritt der „Babyboomer“ im Jahr 2028 deutlich auf 18,4 Milliarden Euro steigen und bis 2030 auf 19,2 Milliarden Euro wachsen.

Tauber sagte, auch die Union wolle nicht, „dass die Beiträge über Gebühr steigen und das Rentenniveau zu stark absinkt“. Die Rentenentwicklung sei wegen der Rekordbeschäftigung momentan aber besser als prognostiziert. Der CDU-Generalsekretär warf Schulz eine „Dalmatiner-Politik“ vor. „Man sieht nur lauter Punkte: Hier mal ein Fünf-Punkte-Papier, da mal eine Zehn-Punkte-Rede.“

„Mit rosaroter Brille in den Liegestuhl“

Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) sagte der „Passauer Neuen Presse“, das SPD-Konzept greife zu kurz und belaste vor allem Jüngere, um möglichst viele Versprechen machen zu können.

Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt warf der Union vor, auf ein Rentenkonzept zu verzichten: „Bornierter geht es kaum. Die Union erklärt rentenpolitische Reformen de facto für obsolet und verabschiedet sich mit rosaroter Brille in den Liegestuhl.“ (dpa-AFX)

Foto: Tobias Koch

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