Der ehemalige Gesundheitsminister Daniel Bahr (37) wird ab 1. November 2014 dem Top-Management der Allianz Private Krankenversicherung (APKV) angehören. Als Generalbevollmächtigter soll Bahr die Bereiche Leistungsmanagement und Zentrale Vertriebskoordination verantworten.
„Daniel Bahr wird die APKV als ausgewiesener Gesundheitsexperte unternehmerisch voranbringen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit“, kommentiert Markus Rieß, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland, die Personalentscheidung in einer Mitteilung.
Bahr wertet Eintritt in die Allianz als logischen Schritt
In seiner Amtszeit als Bundesgesundheitsminister von Mai 2011 bis September 2013 hatte sich der FDP-Politiker stets für den Erhalt der privaten Krankenversicherung (PKV) eingesetzt.
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Im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ begründete Bahr seine Entscheidung so: „Meine Ausbildung und mein Engagement in den vergangenen Jahren für das Gesundheitswesen führen für mich logisch dazu, dass ich in diesem Bereich auch weiter tätig bin. Es wäre ja eher verwunderlich gewesen, wenn ich jetzt für die Automobilindustrie arbeiten würde, wo ich mich nicht auskenne.“
Die Berufung des studierten Gesundheitsökonoms dürfte trotzdem auf Kritik stoßen – wie jedesmal, wenn Politiker nach Ablauf ihres parlamentarischen Mandats einflussreiche Ämter in der Privatwirtschaft übernehmen, die einen engen Bezug zum einstigen politischen Tätigkeitsfeld aufweisen. Anders als manch anderer Politiker wird Bahr jedoch eine Karenzzeit von mehr als einem Jahr einhalten.
Esser ebenfalls neu im APKV-Vorstand
Neben der Berufung Bahrs, der nach Allianz-Angaben perspektivisch in den Vorstand der APKV rücken soll, hat der Versicherer weitere personelle Veränderungen angekündigt: Demnach soll Dr. Jan Esser (39) zum 1. Januar 2015 im PKV-Vorstand das neue Ressort „Produktentwicklung, Aktuariat und Firmenkunden“ übernehmen.
Esser studierte Mathematik und wurde in Betriebswirtschaftslehre promoviert. Er startete seine Karriere 2001 bei der Allianz. 2009 wechselte er zur Versicherungskammer Bayern und kehrte 2013 als Fachbereichsleiter Produktentwicklung und Aktuariat zur APKV zurück.
Weiter gibt der Versicherer bekannt, dass Christian Molt (45) aus dem Vorstand der APKV ausscheiden wird. Er soll zum 1. Januar 2015 in den Versicherungsbetrieb und damit ins Vorstandsressort „Operations“ der Allianz Deutschland wechseln und dort den neuen Ressortbereich „Steuerung, Analyse und Strategie“ verantworten.
Auch der derzeitige Vorstandsvorsitzende der Oldenburgischen Landesbank (OLB), Achim Kassow (48), werde am 1. Januar 2015 zur Allianz Deutschland wechseln. Als Vorsitzender der Regionalleitung Süd soll er den operativen Versicherungsbetrieb der Sach-, Leben- und Krankenversicherung im Süden Deutschlands verantworten. (lk)
Foto: Allianz