Der europäische Spezialversicherer Darag hat nach eigenen Angaben ein erfolgreiches Jahr 2015 absolviert: Das auf die Abwicklung von Versicherungsbeständen (Run-off) spezialisierte Unternehmen zeichnete drei Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 299 Millionen Euro. Als Markttreiber erweist sich vor allem das EU-Finanzregelwerk Solvency II.
Zwei Transaktionen seien als sogenannte Share Deals konzipiert worden, bei denen jeweils gesamte Unternehmen von der Darag übernommen wurden, teilte der Hamburger Spezialversicherer am Montag mit. Bei der dritten Transaktion handelte es sich laut Darag um ein Portfoliotransfer. Die Vertragspartner stammten den Angaben zufolge aus Deutschland, Großbritannien und Griechenland. Über Details der Transaktionen habe man mit den den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart, heißt es. Eine Transaktion sei bereits von den zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt worden, bei zwei Transaktionen stehe dies noch aus.
Solvency II beflügelt den Run-off-Markt
„2015 war ein sehr gutes Jahr für Run-off-Spezialisten“, bilanzierte Arndt Gossmann, CEO der Darag Gruppe und Vorsitzender des Vorstands der deutschen Darag. Durch die Einführung der EU-Eigenkapitalregeln Solvency II zum 1. Januar 2016 habe sich das Run-off-Geschäft „von einem Nischenthema zu einem strategischen Instrument für das Eigenkapitalmanagement entwickelt“, so Gossmann. Entsprechend sei das Interesse der Nicht-Leben-Versicherer, „Risiken abzugeben und Eigenkapital freizusetzen, in ganz Europa deutlich gestiegen“.
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Versicherungstechnische Rückstellungen knapp vervierfacht
Seit dem Beginn der Spezialisierung auf das Run-off-Geschäft im Jahr 2009 hat die Darag nach eigenen Angaben insgesamt 22 Transaktionen in 12 europäischen Ländern durchgeführt. Nach Anzahl der Transaktionen gehöre man damit zu den wichtigsten Run-off-Versicherern in Europa. Die versicherungstechnischen Rückstellungen der Gruppe konnten sich 2015 gegenüber dem Vorjahr knapp vervierfachten– von 77 Millionen auf 376 Millionen Euro. (lk)
Foto: Darag