Auch für den Fall, dass der Darlehensnehmer in den kommenden Jahren mit dem Eingang einer größeren Summe rechnet, bietet eine kürzere Laufzeit die Möglichkeit, einen Teil der Schulden abzulösen.
Aufteilen der Bausumme
„Derzeit würde ich nicht ausschließlich zu langen Zinsfestbindungen raten, sondern nur bei absolutem Wunsch nach Planungssicherheit. Interessant ist ein Aufteilen der Bausumme, ein Teil sozusagen spekulativ mit kurzer Zinsfestschreibung über zwei bis fünf Jahre oder variablen Zinsen, den zweiten Teil langfristig über zehn bis bis 15 Jahre. Denn eine alte Erfahrung belegt, dass eine Verschuldung durch eine zu erwartende Inflation gemindert wird“, sagt Professor Dr. Klaus Fleischer vom Bereich Bankwirtschaft der Hochschule München. Und mittelfristig sei mit Inflationsraten über zwei bis drei Prozent und mehr zu rechnen.
Allerdings bietet dieses Modell einen deutlichen Nachteil: „Wer sein Darlehen splittet, sollte einen guten Grund dafür haben, denn in so einem Fall ist es schwer, bei einer Prolongation die Bank zu wechseln“, erläutert Günther.
Der Grund: Beim Abschluss der Finanzierung lässt sich die kreditgebende Bank das Darlehen erstrangig im Grundbuch absichern. Wenn nun nach fünf Jahren eine Hälfte der Summe zur Prolongation ansteht, wird sie auf den ersten Rang nicht verzichten, was einen Abschluss bei einer anderen Bank deutlich erschwert oder sogar unmöglich macht.
Daher sollten sich Immobilienkäufer im Klaren sein, dass sie mit diesem Modell sehr stark an das gewählte Geldinstitut gebunden sind.
Zinsen für die Zukunft sichern
Für alle, die schon vor längerer Zeit eine Immobilienfinanzierung abgeschlossen haben, die in einigen Jahren zur Verlängerung ansteht, bietet sich zudem eine weitere Option an: das Forward-Darlehen. Mit ihm kann das aktuell niedrige Zinsniveau für die Zukunft festgeschrieben werden. Diese Darlehen können bis zu fünf Jahre im Voraus abgeschlossen werden.
Seite drei: Forward-Darlehen: Aufschlag auf den aktuellen Marktzins