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Das Metaverse: In die Zukunft investieren?

Foto: AXA IM

Das Metaverse wird unser Leben verändern. Das kann für Unternehmen in diesem Bereich ein hohes Wachstumspotenzial bedeuten – und das Metaverse auch für Anleger langfristig attraktiv machen.

Autor: Pauline Llandric, Portfolio Manager bei AXA Investment Managers

Die soziale Interaktion mit Kollegen haben während der Pandemie viele vermisst. Dabei wäre es vermutlich eine gute Alternative gewesen, sich in Form von Avataren, also den digitalen Abbildern, der Kollegen in einem virtuellen Raum zu treffen. Zukunftsmusik? Keineswegs. Das ist eine von vielen Möglichkeiten, die das Metaverse schon heute zu bieten hat.  

Denn das Metaversum verbindet alles. Während es im Web 1.0 darum ging, die Nutzer mit Informationen zu versorgen und das Web 2.0 Menschen über die sozialen Medien zusammenbrachte, geht das Web 3.0, wie man das Metaversum auch nennt, einen Schritt weiter: Es verbindet Menschen, Orte, Dinge: Es geht um Online-Gaming, soziale Netzwerke, virtuelle Räume, Augmented Reality und vieles mehr. 

Rasant steigender Wert des Metaversums

Das Metaverse gilt als struktureller Trend, der unsere Art zu leben wohl grundlegend verändern wird. Schätzungen zufolge soll das Metaverse, nachdem es im Jahr 2020 einen Wert von etwa 500 Milliarden US-Dollar hatte, bereits dieses Jahr einen Wert von 685 Milliarden US-Dollar erreichen, im Jahr 2024 sogar fast 800 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von rund 13 Prozent. Dem Marktforschungsunternehmen The Brainy Insights nach soll der globale Metaverse-Markt bis 2030 993,86 Milliarden US-Dollar erreichen, was einer jährlichen Wachstumsrate von rund 43 Prozent entspreche. Doch wie stark wird das Metaverse wirklich wachsen und wer profitiert tatsächlich davon? 

Virtuelle Welten

Das populärste und eingängigste Beispiel ist der Online-Gaming-Markt. Weltweit wurden laut Schätzung des Global Games Market Reports von Newzoo in diesem Jahr rund 3,2 Milliarden Online-Spieler gezählt. 

Roblox, einer der führenden Spieleanbieter im Metaversum, hat seinen Umsatz 2021 mehr als verdoppeln können. Dabei ermöglicht Roblox es seinen Nutzern nicht nur zu spielen, sondern auch eigene Games zu entwickeln und hat zudem Partnerschaften mit Markenherstellern wie Nike geschlossen, damit Spieler für ihre Avatare Markenkleidung und Accessoires kaufen können. Auch Entwickler und Anbieter der Software, die diese virtuellen Welten ermöglichen fallen in diesen Bereich, wie der Anbieter einer plattformübergreifenden Spiel-Engine, Unity Software, dessen Umsatz zwischen 2020 und 2021 um 44 Prozent gestiegen ist. 

Die Zukunft des Arbeitens

Ein weites Anwendungsfeld ist das Arbeiten. So bietet das Metaversum die Möglichkeit im virtuellen Raum realitätsnah von verschiedenen Orten aus zusammenzuarbeiten. Im Industriebereich hat zum Beispiel die Firma Autodesk eine Software entwickelt, mit der ‚digitale Zwillinge‘, also 3D-Versionen von Produkten, erschaffen werden um Kosten beim Entwicklungsprozess zu reduzieren, der effizienter und sicherer werden soll und das soll zudem Innovationen antreiben. 

Im Gesundheitswesen hat der Medizingerätehersteller Penumbra ein auf virtueller Realität basierendes System zur Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Problemen entwickelt, bei dem das Training vollständig online erfolgt. 

Ein weiteres Beispiel ist der Immobiliensektor: Hier bietet die Plattform von Matterport realistische digitale Modelle von echten Räumen für Online-Besichtigungen. Laut dem Unternehmen können dadurch um vier bis neun Prozent höhere Verkaufspreise erzielt werden, während Besichtigungen für potenzielle Käufer zugleich bequemer und effizienter sind.

Soziale Netzwerke

Das dritte Wachstumsfeld sind soziale Kontakte, die ohnehin schon zunehmend online stattfinden. Neben Snapchat, das im Augmented Reality Bereich tätig ist, ist hier Meta Platforms, das frühere Facebook, zu nennen. Dessen CEO Mark Zuckerberg hat angekündigt, das Metaversum mit Investitionen von 19 Milliarden US-Dollar im vergangenen und 29 bis 34 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr auszubauen. 

‚Enabler‘ machen es möglich 

Ausschlaggebend für die Geschwindigkeit, mit der sich das Metaverse weiterentwickeln wird, sind sogenannte ‚Enabler‘. Der Begriff schließt auch Übertragungsgeschwindigkeit oder Bandbreite mit ein. Ein wichtiger Akteur könnte hier in den kommenden Jahren das Halbleiterunternehmen NVIDIA sein. Dessen Plattform Omniverse, die 3D-Simulationen und -Entwicklungen ermöglicht, könnte zu einem wichtigen Baustein des Metaversums werden. Auch der KI-Supercomputer von Meta Platforms beruht auf den Systemen von NVIDIA. Meta will damit Übersetzungen aus mehreren Sprachen in Echtzeit ermöglichen, damit größere internationale Gruppen besser zusammenarbeiten können – und zwar bei Research-Projekten wie auch bei Spielen. 

Ein langfristiges Investmentthema?

Natürlich ist das Metaverse noch ein sehr neues Konzept und wie bei allen jungen und langfristigen Wachstumstrends wird es auch in diesem Bereich Gewinner und Verlierer geben. Aus diesem Grund ist eine sehr gründliche Analyse der einzelnen Unternehmen unerlässlich. 

Fest steht heute, dass das Metaverse unser Leben zunehmend beeinflussen wird – vielleicht sogar in Bereichen, die wir noch gar nicht kennen. Wir stehen noch am Anfang dieses strukturellen Trends, dessen Potenzial wir heute allenfalls erahnen können. Aber wir sehen aktuell bereits ein starkes Wachstum, das sich auch weiterhin fortsetzen dürfte. Und das sollte Anlegern, die sich langfristig dort engagieren, zahlreiche Investmentchancen eröffnen. 

Erfahren Sie mehr über das Thema Metaverse bei AXA Investment Managers.

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