Wie sind Sie auf den Titel Rock’n’Roll-Fonds gekommen?
Schäfer: Wir haben ein Team gebildet, um zu überlegen, was aus dem Fonds werden soll. Das Thema „Erster Elternfonds der Welt“ stand schon fest, aber Alfred Platow war das noch nicht genug, er war der Überzeugung: „Dann gehen wir wieder in der Masse unter, das muss noch mehr rocken.“ Die Idee „Rock’n’Roll“ kam von ihm, er hat uns weiter ausgeführt: „Rock’n’Roll, das ist wie eine Memorytaste im Kopf.
Wenn über 50-jährige und auch über 70-jährige diese Musik auflegen, dann fühlen sie sich gut, es ist die Musik ihrer Jugend.“ Damals war Musik auch noch politischer als heute. Die Klänge erinnern heute aber nicht nur an Musik von damals, sondern an ein besonderes und auch freies Lebensgefühl. Rebellion. Oft motiviert auch durch politisches Engagement, klare Statements dafür oder auch dagegen zu sein. Diese Botschaften sind dann sofort durch die Memorytaste wieder frisch im Gedächtnis. Und machen der angesprochenen Zielgruppe Lust darauf, sich mit dem angebotenen Fonds und der Idee näher zu beschäftigen. Das ist ein entscheidender Vertriebsansatz.
Das müssen Sie uns näher erläutern.
Schäfer: Die Bankkunden, die das meiste Geld ungenutzt auf den Konten liegen haben ohne Sinn und Ertrag, das sind die Generationen, die wir hier primär ansprechen wollen. Rock‘ n‘ Roll soll hier die Blockade aufbrechen, sein Geld endlich sinnvoll in Wirtschaftskreisläufe zu integrieren. Die Zielgruppe war früher in den 60er und 70er Jahren in Bewegung, geistig, politisch, rebellisch. Die Welt war in Bewegung. Vieles Neue entstand. Auch gegen das Establishment, gegen den Starrsinn und die Einbahnstraßen.
Mit dem Rock‘ n‘ Roll Fonds kann dies nun auf einem anderen Parkett neu gelebt werden. Die 53- bis 73-Jährigen sollen nun über Gesundheit, Bildung und Ernährung in die Zukunft investieren. Für Kinder und Enkel, für junge Erwachsene. Die Einstiegshürde sind übrigens 10.000 Euro. Das soll Signalwirkung haben und das Produkt abgrenzen gegen niedliche Sparprodukte, die andere Anbieter wie Sand am Meer anbieten.
Kaplan: Da hast du was ganz wichtiges gesagt. Wir gehören zu den strengsten Fondsmanagern der Welt in Sachen Nachhaltigkeit, wir sind sehr selektiv. Rock’n’Roll ist politisch, Rock’n’Roll ist Philosophie. Auch wir wollen in unseren Anlagen politisch korrekt sein, sie müssen unserer Philosophie entsprechen. Aber ich finde mich auch in den rebellischen Texten wieder, in denen es um Frauenrechte und Menschenrechte geht. Unser Unternehmensgründer Alfred Platow hat ja auch an den Friedensprotesten der 68er teilgenommen. Musiker wie John Lennon, Joan Baez, Dylan, Springsteen, Neil Young und viele andere haben mit dafür gesorgt, dass man nicht alles hinnimmt, sondern für seine Rechte eintritt und Stellung bezieht. Für eine bessere Zukunft.
Seite drei: „Wir bringen viele Philosophien im Fonds auf den Punkt“