Dr. Michael Heise, der Chefökonom von HQ Trust: „Die Mehrheit im deutschen Parlament hat sich nach rechts verschoben. Überraschend ist das angesichts der im internationalen Vergleich sehr großen Probleme Deutschlands nicht. Wohlstandsverluste und anhaltend hohe Asylzuwanderung stellen zentrale Probleme dar, die die Ampelregierung nicht erfolgreich bewältigen konnte. Zudem haben die unzureichenden Investitionsanreize und schlechten Angebotsbedingungen zu einer wirtschaftlichen Stagnation geführt und Deutschland als Standort zunehmend unattraktiv gemacht. Nach Lage der Dinge wird die CDU/CSU mit der SPD und möglicherweise einer dritten Partei eine Wirtschaftswende verhandeln müssen. Hohe Steuern, steigende Energiekosten, hohe Lohnnebenkosten, übermäßige Bürokratie und infrastrukturelle Defizite müssen gezielt abgebaut werden. Die Verhandlungen werden schwierig werden. Auch die geschwächte SPD wird sich den Notwendigkeiten einer Wirtschaftswende angesichts des wirtschaftlichen Abstiegs jedoch nicht völlig verschließen können. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen ist unerlässlich, um Deutschland, das unter der Ampelregierung wieder zum kranken Mann Europas geworden ist, auf den Erfolgskurs zurückzuführen.“
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Michael Heise, HQ Trust (Foto: Philippe Ramakers)