Das wetterfeste Haus: So schützen Sie Gebäude umfassend vor Naturgefahren

Ein Tornado am Himmel
Bildagentur PantherMedia / Daniel Loretto
Der Klimawandel erhöht die Gefahren für Immobilienbesitzer und Mieter gleichermaßen.

Sturm, Hagel, Blitz, Starkregen oder Überschwemmungen richten jedes Jahr immense Schäden an. Als Folge des Klimawandels nehmen auch in Deutschland die Wetterextreme zu. Wie Immobilienbesitzer den Naturgefahren am besten trotzen können.

Schutz vor Sturm und Gewitter

Besonders bedroht von Sturm und Blitz sind das Dach und die Hausfassade. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig überprüfen zu lassen, ob das Dach noch intakt ist und einem Sturm standhalten kann. Ein Blitzableiter schützt das Gebäude vor Blitzeinschlägen und muss ebenfalls regelmäßig von einer Fachfirma gewartet werden. Bäume sollten jährlich auf ihre Standfestigkeit überprüft werden, damit bei einem Sturm Menschen nicht gefährdet werden oder der Baum auf das Gebäude stürzt.  

Hagelschutz

Hagel kann erhebliche Schäden an Gebäuden anrichten, und zwar nicht, nur wenn er senkrecht fällt, sondern auch, wenn die Körner seitlich aufprallen. Sowohl für die Fassade als auch das Dach sollten daher widerstandsfähigere Baustoffe, Bauteile und Einrichtungen verwendet werden. Einen Überblick geeigneter Materialien bietet das Hagelregister.

Empfindliche Stellen am Haus sollten gesondert geschützt werden, etwa mit Abdeckungen, Gittern oder Netzen. Bei Solaranlagen können beispielsweise spezielle Membranschichten die Folgen eines Hageleinschlags mildern. Bauteile müssen gemäß den Angaben des Herstellers regelmäßig gewartet, geprüft und bei Beschädigungen umgehend instandgesetzt oder erneuert werden.   

Überschwemmungsschutz

Gegen großräumige Überschwemmungen kann man das Haus nur schwer absichern. Erhöhte Eingänge, Barrieren am Grundstückseingang sowie Schwellen vor Treppenabgängen bieten aber immerhin einen guten Schutz vor Überflutungen bei Starkregen bieten. Eine Rückstau-Sicherung in der Abwasserinstallation des Hauses verhindert, dass das Schmutzwasser zurück ins Haus gedrückt wird, wenn die Kanalisation überlastet ist. Um das Eindringen des Wassers von der Geländeoberfläche in den Keller zu verhindern, sollten wasserdichte Kellerfenster bzw. Türen eingebaut und erhöhte Betonlichtschächte an den Kellerfenstern eingebaut werden.


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Einen weiteren guten Schutz vor drückendem Wasser aus dem Erdreich bietet eine sogenannte weiße Wanne. Die Kellerwände bestehen aus wasserundurchlässigem, rissfreiem Beton, sodass kein Wasser in den Keller eindringen kann.

Überflutungen auf dem Grundstück lassen sich verhindern und eindämmen, wenn auf dem Grundstück Flächen vorhanden sind, auf denen das Regenwasser versickern kann. Einfahrten, Parkplätze oder Wege auf dem Grundstück sollten deshalb wasserdurchlässig sein. Auf das Anlegen von Stein- oder Schottergärten sollten Hausbesitzer verzichten, denn hier kann kein Wasser versickern. In zahlreichen Bundesländern sind sie inzwischen verboten.  

Schutz vor Hitze

Sonne und Hitze gefährden zwar nicht direkt das Gebäude, sorgen aber dafür, dass sich Wohnräume unangenehm aufheizen. Das lässt sich mit begrünten Dächern und Fassaden sowie Außenjalousien vor Fenstern verhindern. Gerade begrünte Dächer haben mehrere Vorteile: Sie wirken nicht nur temperaturausgleichend, sie dämpfen auch den Lärm und schützen das Dach vor Witterungseinflüssen und mechanischem Verschleiß. Zudem speichern sie Regenwasser, das dann langsam verdunstet und so für ein ausgeglicheneres Klima sorgt.  

Versicherungsschutz

Mit dem Naturgefahren-Check und dem Hochwasser-Check bieten die Versicherer und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft Immobilienbesitzern und Mietern die Möglichkeit, sich über ihr individuelles Naturgefahrenrisiko zu informieren.

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