Die Not des einen ist das Glück des anderen. So oder ähnlich könnte man die Situation umschreiben, in der sich die betriebliche Krankenversicherung befindet. Aktuell setzen immer mehr Personaler bei der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf die bKV. So gaben bei einer Umfrage der Deutschen Industrie und Handelskammer im Herbst vergangenen Jahres 53 Prozent der Befragten Unternehmen an, mittlerweile von Personalengpässen betroffen zu sein. Firmen, die kaum Nachwuchs finden, sind gezwungen, auf ihre alte Garde hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu setzen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der Altersdurchschnitt in den Unternehmen hierzulande immer weiter steigt.
Längst ist in den Köpfen vieler Personalabteilungen und Unternehmer die Erkenntnis gereift, dass die Gesundheit ihrer Mitarbeiter ein wichtiges und hohes Gut ist. Die Corona-Pandemie dürfte hier ein zusätzlicher Bewusstseinsmacher gewesen sein. Doch die bKV auf ein Akquisemittel der HR-Abteilungen zu reduzieren, greift zu kurz.
Denn ganz nebenbei zahlt das finanzielle Engagement auch auf das Thema Nachhaltigkeit ein. In den ESG-Zielen sind „Gesundheit und Wohlergehen“ als direkte Ziele definiert. Zudem hat es den Vorteil, dass sich ein derartiges Vorgehen hervorragend für die Nachhaltigkeitsberichterstattung eines Unternehmens eignet. Nach dem Motto: Tue Gutes und sprich darüber. Insofern ist die bKV eine Win-Win-Situation. Nun gibt es Firmeninhaber oder Vorstände, die sehen die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Angestellten und Kollegen nicht als ihren Aufgabenbereich an. Deutlich größer dürfte aber die Zahl derer sein, die sich hier verantwortlich fühlen. Auch und gerade in wirtschaftlich fordernden Zeiten. Das zeigen die Absatzzahlen in der betrieblichen Krankenversicherung. Ein Plus im zweistelligen Prozentbereich macht mehr als deutlich, dass das einst zarte Pflänzchen bKV trefflich gedeiht.