Versicherungen der Zukunft: Mehr Privatsphäre kostet extra

Anstelle von Marken, Maklern und Vertretern vertrauen Versicherungskunden künftig verstärkt auf „digitale Assistenzsysteme“, ergab die Studie „Versicherungen 2020“. Dieser Wertewandel geht jedoch mit einer zunehmenden Preisgabe sensibler Verbraucherdaten einher.

„In Zukunft wird die Datenfreigabe in Standard-Produkten für den Massenmarkt omnipräsent sein.“

Digitale Anwendungen ließen einen neuen Produktbereich der „adaptiven Versicherungsprodukte“ entstehen, lautet eine These der Studie. Adaptive Produkte zeichnet aus, dass sie laufend Daten aus ihrer Umwelt erheben und sich auf dieser Basis jederzeit automatisch an die verändernden Nutzungssituationen der Kunden anpassen können. Was sich wie ferne Zukunftsmusik anhört, ist aus Sicht der Studienmacher in Grundzügen bereits heute erkennbar.

Neuartige Kundenkonzepte münden in individuelle Versicherungsprodukte

„Die intensive Nutzung von Online-Portalen und neuen Kommunikationsformen hat auch im Versicherungsumfeld längst Einzug gehalten. Einige unserer Kunden haben bereits damit begonnen, ihre Contact Center in Richtung Social Media zu erweitern und mit dem eigenen Internetauftritt zu verzahnen“, sagt Christian Schmeiler, Versicherungsexperte bei Unify, einem Anbieter für Kommunikationsdienstleistungen, der die Studie zusammen mit dem Trendforschungsinstitut „2b Ahead ThinkTank“ und dem Versicherer Huk-Coburg erstellt hat.

„Neuartige Kundenbetreuungskonzepte mit starker technologischer Unterstützung rücken zukünftig immer mehr in den Fokus“, prognostiziert Schmeiler. Die Konzepte würden dann in adaptive und individuell kalkulierbare Versicherungsangebote resultieren, erwartet der Experte. Die meisten Unternehmen stehen Schmeiler zufolge jedoch erst ganz am Anfang dieser Entwicklung.

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Je individueller das Produkt, desto mehr sensible Verbraucherdaten erforderlich

Klar ist jedoch auch: Je individueller das Produkt ist, desto mehr sensible Verbraucherdaten werden benötigt. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor sei deshalb der souveräne Umgang mit sensiblen Daten, erklären die Studienmacher. Dies bedeute aber nicht die Ausdehnung des Datenschutzes oder das Zurückdrehen technologischer Entwicklungen. Vielmehr sollten die Versicherer Produkte bereits bei der Konzeption mit unterschiedlichen „Privacy-Levels“ planen, lautet der Rat der Experten.

Seite zwei: „Datenfreigabe in Standard-Produkten in Zukunft omnipräsent“

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