3. Kapitalgeber fordern höhere Transparenz: „Während der jüngsten globalen Finanz- und Konjunkturkrise konzentrierte sich die Aktivität in den meisten Märkten aufs Überleben”, so Dyer. „Nun wollen Investoren klare Exit-Strategien sehen, bevor sie ihr Kapital in Gewerbeimmobilien stecken. Eine der wichtigsten Neuerungen, die sich deswegen aus der Kreditkrise ergeben dürfte, ist ein verstärktes Augenmerk auf den Nachweis verbesserter Transparenz und die Ergreifung regulativer Maßnahmen, um eine Wiederholung der Geschehnisse zu vermeiden. Viele Städte werden daran arbeiten, ihre Märkte transparenter zu gestalten, weil sie erkannt haben, dass Transparenz ihre Wettbewerbsfähigkeit steigert, wenn sie Geschäfte und Kapital anziehen wollen.“
4. Nachhaltigkeit und Energiemanagement wieder oben auf der Unternehmens-Agenda: „Die überraschend positiven Ergebnisse des Klimagipfels im mexikanischen Cancun im vergangenen Monat zeigen, dass vielen Ländern und Unternehmen weltweit bewusst ist, welche Rolle sie spielen und welche Verantwortung sie haben bei der Emission von Treibhausgasen, und damit auch beim Klimawandel, dessen Verlangsamung oder Beschleunigung“, so Dyer. „Diese immer größer werdende Verpflichtung wird bei einer Tagung des Weltwirtschaftsforums zum Thema ‚Banking on Retrofit Financing – auf Sanierungs-Finanzierungen bauen‘) angesprochen werden. Bei dieser Tagung wollen wir herausarbeiten, wie Unternehmen mit Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit der Vergrößerung des Marktes für Gebäudesanierungen umgehen.“
Insgesamt wird laut Dyer der Einfluss, den der Gewerbeimmobiliensektor auf die allgemeine globale Konjunkturerholung hat, langsam klar. Obwohl die aktuellen Trends des Gewerbeimmobilien-Sektors Wachstumssignale förderten, blieben auf dem Weg zur globalen Konjunkturerholung 2011 weiterhin manche Risiken bestehen. Bedenken hat Dyer wegen der anhaltenden und ernstzunehmenden Herausforderung, die die massiven Handelsungleichgewichte und Staatsdefizite weltweit darstellten. So zum Beispiel würden Deutschland und China hohe Überschüsse aufweisen, während die USA massive Defizite verzeichnen. „Diese Handelsungleichgewichte üben nach wie vor Druck auf die Weltwirtschaft aus. Trotz daraus resultierender, berechtigter Sorge hat sich die Performance von Gewerbeimmobilien gegenüber dem vorangegangenen Jahr verbessert. Wir gehen davon aus, dass sich die von uns beobachteten langfristigen Trends im Laufe des Jahres deutlicher herauskristallisieren“, so Dyer in Davos. (te)
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