Dax trotzt Terror-Anschlägen in Brüssel

Der deutsche Aktienmarkt hat die mutmaßlichen Terroranschläge in Brüssel am Dienstag vergleichsweise gut verkraftet. Der Dax, der zum Handelsstart um bis zu knapp zwei Prozent abgesackt war, konnte seine Verluste deutlich eindämmen: Um die Mittagszeit stand er noch 0,04 Prozent tiefer bei 9944,95 Punkten.

Der deutsche Aktienmarkt kann sich von den Terroranschlägen in Brüssel erholen.

„Die Lage ist derzeit noch nicht überschaubar“, warnte indes Händler Markus Huber vom Broker City of London Markets. Nun machten Sorgen die Runde, „dass dies der Anfang einer neuen Terrorwelle in Europa sein könnte“. Bei Explosionen am Brüsseler Flughafen und in der Metro der belgischen Hauptstadt gab es am Dienstag zahlreiche Tote und Verletzte. Die belgischen Sicherheitsbehörden gehen von Terroranschlägen aus.

Am Vortag war der deutsche Leitindex lustlos in die verkürzte Börsenwoche vor Ostern gestartet – Marktbeobachter hatten von einem ausgedünnten Geschäft gesprochen. Allerdings hat das Börsenbarometer davor auch fünf Wochen in Folge zugelegt und sich um bis zu knapp zwölf Prozent von seinem bisherigen Jahrestief im Februar erholt.

Kein Gegenwind von Konjunkturdaten

Zumindest seitens der Konjunktur bekam der Dax keinen Gegenwind: Sowohl das Ifo-Geschäftsklima als auch die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelten Konjunkturerwartungen von Finanzexperten legten zu. Außerdem hellte sich die Unternehmensstimmung im Euroraum auf.

Auch die anderen Indizes verringerten am Dienstag ihre anfänglichen Abschläge: Der MDax der mittelgroßen Werte verlor zuletzt noch 0,02 Prozent auf 20 105,65 Punkte, und für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,01 Prozent auf 1594,64 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,67 Prozent auf 3028,48 Punkte zurück.

Lufthansa und Fraport belastet

Im Dax sackten die Lufthansa-Aktien  wegen der wieder verstärkten Terrorangst um 1,54 Prozent ab, am MDax-Ende büßten die Aktien des Flughafenbetreibers Fraport  2,18 Prozent ein. „Unsicherheit heißt an der Börse erst mal verkaufen“, sagte ein Börsianer. Das betreffe bei Terroranschlägen in einer ersten Reaktion vor allem die Reiseanbieter.

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Unter die Räder geriet auch die Deutsche Bank, deren Anteilsscheine als Dax-Schlusslich 2,10 Prozent einbüßten. Ein Händler verwies darauf, dass dem hiesigen Branchenprimus eine Abstufung seiner Kreditwürdigkeit durch die US-Ratingagentur Moody’s droht. Zudem werfe ein „Handelsblatt“-Bericht, wonach das Finanzamt 706 Millionen Euro von der deutschen Tochter der Citigroup fordert, die Frage auf, was das für die Deutsche Bank und die Commerzbank bedeute, hieß es weiter. Die Commerzbank-Titel verloren 0,85 Prozent.

Quelle: dpa-Afx

Foto: Shutterstock

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