Letzteres lasse sich auf die niedrige Performance der europäischen Aktienmärkte sowie auf Währungseffekte zurückführen. Im MDax sei der Verpflichtungsumfang geringfügig stärker um 1,2 Protent auf 81,9 Milliarden Euro angestiegen, während die Pensionsvermögen minimal zulegten (plus 0,1 Prozent auf 46 Milliarden Euro).
Diese Veränderungen reflektieren neben einer weiteren leichten Verringerung des Rechnungszinses um drei Basispunkte unter anderem auch einen leichten Anstieg der Inflationserwartung um acht Basispunkte.
„Die Inflation spielt insbesondere für die jährliche Anpassung der Betriebsrenten eine Rolle. Daher ist sie bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen einzubeziehen“, erläutert Aktuarin Hanne Borst, die bei WTW die versicherungsmathematische Beratung im bAV-Bereich leitet.
Betriebsrenten immer teurer für Unternehmen
Die Kosten für die betriebliche Altersversorgung hängen laut WTW auch von der Lebenserwartung der Mitarbeiter und Betriebsrentner ab. Da die Menschen im Durchschnitt immer älter werden, seien auch Betriebsrenten länger zu zahlen und Unternehmen müssen entsprechend mehr Geld dafür bereitstellen.
Für die Berechnung der notwendigen Summen werde meist auf die sogenannten Heubeck-Sterbetafeln zurückgegriffen, die im Juli auf den aktuellen Stand gebracht worden seien.
Da die Lebenserwartung im Vergleich zur vorherigen Ausgabe der Tafeln aus 2005 weiter gestiegen sei, werden die Pensionsverpflichtungen bei der Berücksichtigung der neuen Sterbetafeln ebenfalls steigen.
Pensionswerke sind vom Umfeld abhängig
Der Herausgeber der Heubeck-Tafeln erwarte einen Anstieg der in der internationalen Bilanz anzugebenden Werte um 1,5 bis 2,5 Prozent.
„Der Effekt auf die Pensionsverpflichtungen für ein einzelnes Unternehmen hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann nur durch spezifische Berechnungen exakt ermittelt werden“, so Aktuarin Borst.
Da Pensionswerke von ihrem wirtschaftlichen Umfeld – vor allem der Entwicklung an den Kapitalmärkten und der Veränderung der Lebenserwartung – beeinflusst werden, müssen die Parameter, die für die Berechnung von Vermögen und Verpflichtungsumfang zugrunde gelegt werden, regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.
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