Die aktuelle Niedrigzinspolitik der EZB stellt viele Anleger vor Herausforderungen. Dennach gibt es Möglichkeiten um aus der Zinsfalle zu entkommen. Nick Peters, Fondsmanager bei Fidelity stellt diese im Interview vor.
Sehr geehrter Herr Peters, der Bereich Multi Asset ist derzeit bei Investoren sehr gefragt. Was zeichnet ihre Fonds gegenüber der Konkurrenz aus?
Peters: Das Besondere der beiden Fidelity Fonds Vermögensverwaltung moderat und defensiv sind ihre sogenannten Total Return Strategien. Wir investieren in Alternative Anlagen und marktneutrale Strategien, die zusätzliche Renditequellen erschließen. Letztere auch unabhängig von der generellen Richtung der Märkte, also auch in insgesamt fallenden Märkten. Für die marktneutralen Strategien greife ich auf unser globales Analystennetzwerk zurück. Die Allokationsempfehlungen des Teams basieren auf der fundierten Analyse fundamentaler Faktoren.
Zudem muss ich mich mit den beiden Fonds nicht an einer Benchmark orientieren und bin daher nicht verpflichtet, in bestimmte Anlageklassen zu investieren, wenn ich in ihnen keine attraktiven Investitionsmöglichkeiten sehe. So kann ich auch völlig flexibel auf aktuelle Marktentwicklungen reagieren. Ich nutze die Marktvolatilität zu Gunsten unserer Anleger indem ich unsere Allokation aufstocke, wenn ich ungerechtfertigte Unterbewertungen in Marktschwächen sehe. Momentan halte ich zum Beispiel Positionen Schwellenländeranleihen in Lokalwährungen und US Hochzinsanleihen. Diese Anlageklassen haben zwar unter der Volatilität der Kapitalmärkte gelitten, weisen nun aber attraktive Bewertungen auf und sind interessante Investitionsmöglichkeiten.
Welche Renditeziele haben beide Fonds und welches Risiko möchten Sie bei Ihren Investments eingehen?
Peters: Über einen gesamten Marktzyklus von rund fünf bis sieben Jahren hinweg strebt der Fonds Fidelity Vermögensverwaltung moderat eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 6,5 Prozent über dem Geldmarkt an, der Fonds Fidelity Vermögensverwaltung defensiv eine Rendite von rund drei Prozent.
Bezüglich des Risikos strebe ich für den Fonds Fidelity Vermögensverwaltung defensiv eine Volatilität von drei bis fünf Prozent an, für die Fidelity Vermögensverwaltung moderat eine Volatilität von sechs bis acht Prozent. Daraus sollte sich normalerweise ein maximaler Verlust nach Höchststand (Maximum Drawdown) von vier Prozent für die defensive Variante und von sieben Prozent für die moderate Variante des Fonds ergeben.
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Welche Gewichtung haben Aktien bei ihren Fonds und wie investieren Sie in diese Wertpapiere?
Peters: Ich investiere hauptsächlich durch aktive Fondsmanager in Aktien, da ich der Meinung bin, dass aktives Management einen echten Mehrwert leisten kann. Dabei nutze ich überwiegend die Strategien unserer Aktienfondsmanager von Fidelity. Allerdings greife ich auch auf passive Instrumente zurück, beispielsweise, wenn ich in einer bestimmten Anlageklasse keinen überzeugenden aktiven Manager finde.
Zurzeit gewichte ich Aktien in entwickelten Märkten über und Schwellenländeraktien unter. Regional favorisiere ich Kontinentaleuropa und Japan. Beide Regionen profitieren von starken monetären Maßnahmen, erhöhter Liquidität und einem Aufschwung im Wirtschaftswachstum.