Die Bevölkerungsentwicklung in Europa fällt von Land zu Land unterschiedlich aus. Während bis zum Jahre 2100 in allen Weltregionen die Bevölkerungszahl steigt, wird sie in Europa mehr oder weniger stagnieren. Wie es um Deutschland steht.
Allerdings wächst auch in den schrumpfenden Staaten die Bevölkerung in urbanen Gebieten oder schrumpft und altert zumindest wesentlich langsamer als in ländlichen Gebieten. Boomende Großstädte zeichnen sich durch eine gute Infrastruktur aus, die gerade junge Menschen anzieht. Junges Humankapital wirkt attraktiv für ansiedlungswillige Firmen.
Ganz anders die strukturschwachen ländlichen Regionen: Mit schrumpfender und alternder Bevölkerung drohen diese Landstriche auch von der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung abgehängt zu werden.
Alt und Jung in Deutschland
Deutschland wird zum Hort der Alten und Hochbetagten: Der Anteil älterer Menschen in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. In zahlreichen ostdeutschen Kreisen ist bereits mehr als jeder vierte Einwohner älter als 65 Jahre. Der Grund ist, dass vor allem jüngere Menschen strukturschwache und ländliche Räume verlassen.
Damit einher gehenweniger Kinder und ein steigender Anteil der Älteren an den verbleibenden Einwohnern. In Ostdeutschland hat zudem der Geburteneinbruch nach 1989 dazu beigetragen, dass heute in vielen Gebieten die Bevölkerung vergleichsweise alt ist.
46.282 Pflegeheime im Jahr 2060
Die Alterung der Bevölkerung ist das wesentliche Merkmal des demographischen Wandels. 1960 war jeder achte Einwohner mindestens 65 Jahre alt, 2017 jeder Fünfte und bis 2060 könnte es jeder Dritte sein.
Die Babyboomer-Generation sorgt für hinreichende Nachfrage bei Pflege- und Sozialimmobilien: Bei gleichbleibendem Platzangebot pro Pflegeheim müsste sich die Anzahl der Pflegeheime von 13.596 (2015) auf 46.282 (2060) nahezu verdrei- bis vervierfachen.
Minus 26,9 % beim Erwerbspersonenpotenzial
Die Knappheit der Arbeitskräfte im Zuge der schrittweisen Verrentung der Babyboomer-Generation wirkt sich auch auf den Büroimmobilienmarkt aus: Das Erwerbspersonenpotenzial sinkt voraussichtlich bis 2060 um 26,9 %.
Demografie ist ein Megatrend, dem die Immobilienbranche größtmögliche Beachtung schenken muss, wenn sie langfristig planen und damit auch nachhaltiger wirtschaften will. „Denn alle demografischen Veränderungen haben Auswirkungen auf die Ansprüche künftiger Generationen an Immobilien“, so Gero Bergmann, Mitglied des Vorstands der Berlin Hyp.
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