Gut, dass Landsberg abschließend auch die Bedeutung der privaten Vorsorge hervorhebt. „Auch ein junger Mensch kann und sollte 10 oder 20 Euro im Monat als Vorsorge investieren.Wer über 30 oder 40 Jahre für die Pflege anspart, wird auch etwas davon haben“,meinte der „Städte-Präside“.
Von Hürden und Helden
Schon heute hat der demographische Wandel auf dem flachen Lande, vor allem in den strukturschwachen Regionen, zu dramatischen Veränderrungen geführt.
Sinkende Einwohnerzahlen lassen in der Provinz die Nachfrage nach Waren zurückgehen, Dienstleistungsangebote, Bildungs-und Kulturangebote schrumpfen, die gesamte Infrastruktur –vom kleinen Kolonialwarenladen bis zum öffentlichen Nahverkehr – ausdünnen.
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Vor diesem Hintergrund hat das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung eine außerordentlich verdienstvolle Studie in Auftrag gegeben, wie sich das Leben auf dem Lande angesichts der Alterung der Bevölkerung und der Abwanderung nachfolgender Generationen neu erfinden lässt.
Darin werden Beispiele von Macherinnen und Machern aufgezeigt, die in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen mit kreativen Lösungen Nachteile des Lebens auf dem Lande mildern oder kompensieren.
Sankt Bürokratius lässt grüßen
So gründeten Eltern und Erzieher in Brandenburg in Eigeninitiative eine 24 Stunden-Kinderbetreuung, im ländlichen Nordfriesland hat die Bürgergesellschaft den schnellen Anschluss an die Datenautobahn selbst in die Hand genommen, in der südhessischen Odenwaldregion sorgen Privatfahrzeuge für eine Ergänzung zum Nahverkehr, im Schwabenland werden Demenzkranke von einer Hausgemeinschaft betreut und im Landkreis Tübingen gibt es eine betreute Wohngemeinschaft für Wachkomapatienten.
Seite vier: „Mut, Neues auszuprobieren“