Deniz Aytekin auf der DKM: „Man muss das Ego in der Kabine lassen“

Foto: Cash.
Deniz Aytekin bei seinem Vortrag auf der DKM

Auf der DKM erläuterte Fifa-Schiedsrichter Deniz Aytekin die Kunst, schlechte Nachrichten zu übermitteln. Eine Frage sei dabei entscheidend.

Aytekin schaffte 2008 den Sprung in die 1. Bundesliga und wurde 2011 von den Profis zum unbeliebtesten Schiedsrichter gewählt. 113 der befragten Spieler beurteilten ihn damals als den schlechtesten Referee. Das habe ihn sehr beschäftigt, sagte Aytekin in seinem Vortrag. Er habe analysiert, ob er mehr Fehler mache als seine Schiedsrichter-Kollegen. Das sei aber nicht der Fall gewesen. Vielmehr sei der Grund für seine Unpopularität sein häufig eher ruppiger Umgang mit den Spielern gewesen. „Ich wollte mit aller Gewalt perfekt sein, hatte ein zu großes Ego“, so Aytekin in der Rückschau.

Er habe gelernt, dass es für mehr Akzeptanz sorge, wenn man sich um die Bedürfnisse der Spieler kümmert. Man müsse das Ego in der Kabine lassen und auf Augenhöhe mit den Spielern kommunizieren. Ähnlich sei es bei der Übermittlung von schlechten Nachrichten. Die Akzeptanz von schlechten Nachrichten werde dadurch erhöht, dass man die von ihnen betroffenen Menschen vorher „abholt“. Die entscheidende Frage sei: „Wer leidet unter der Entscheidung?“ Diese Frage müsse man sich für sich beantworten und diese Menschen dann einbeziehen.

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