Depotanpassung vor dem Sommerurlaub: Beta runter, Erholung rauf!

Die Unsicherheit nimmt weltweit zu, die Schuldenstände in den USA, Europa oder Japan haben astronomische Höhen erreicht und das Shiller-KGV weist mit fast 30 einen derart hohen Wert wie zuletzt vor den Aktienblasen von 1929, 2000 und 2007 auf. Was sollten Aktienanleger tun?

Die Bröning-Kolumne

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Tim Bröning, Fondsfinanz: „Anleger zahlen für US-Aktien das 30-fache der durchschnittlichen Jahresgewinne der letzten zehn Jahre, in der Vergangenheit war es eher das 16-fache – schon beängstigend…“

Versetzen Sie sich für einen Moment zurück in den Sommer 2016. Stellen Sie sich vor, Ihnen hätte damals jemand erzählt, dass im Sommer 2017 Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten ist und die Briten am Beginn der Austrittsverhandlungen mit der EU stehen – Sie hätten schallend gelacht.

Vielleicht hätten Sie noch auf die Auswirkungen eines solchen Schreckensszenarios auf die weltweiten Märkte hingewiesen und vor sinkenden Aktien- und steigenden Goldkursen gewarnt.

Und wo stehen wir heute?

Die einzige Konstante ist eigentlich, dass die Unsicherheit weltweit weiter zunimmt: wie lange kann sich US-Präsident Trump halten? Und falls er sich halten kann, wird er auch seine Wahlversprechen von mehr Protektionismus und weniger Freihandel umsetzen können? Gewinnen Nationalisten weltweit die Oberhand? Zerbricht die Eurozone und mit ihr der Euro? Gelingt ein sogenannter weicher Brexit? Gibt es in China eine „sanfte Landung“? Und wie entwickeln sich die Krisenherde dieser Welt in Syrien, Nordkorea oder in der Türkei?

Zu den geopolitischen Unruheherden kommen noch weitere hinzu. So stecken zumindest die Sparer in einer ernsthaften Zinskrise. In der gesamten industrialisierten Welt befinden sich die Zinsen auf Minimalniveaus. Hier sprechen wir nicht mehr nur von niedrigen Zinsen oder negativen Realzinsen, sondern sogar von negativen Nominalzinsen. Wann hat es so etwas schon einmal gegeben?

Schuldenstände auf nie gekanntem Ausmaß

Hinzu kommt, dass die Schuldenstände in den USA, Europa oder Japan nahe beziehungsweise mit über 100 Prozent des BIP auf einem Niveau nie gekannten Ausmaßes angekommen sind.

Und jetzt blicken wir noch einmal auf die Aktienmärkte: Sie boomen seit fast zehn Jahren beinahe ununterbrochen, so als ob all diese Krisenherde ihnen nichts anhaben könnten. Dax und MDax eilen monatlich auf ein neues Allzeithoch, S&P500 und Dow Jones ebenso, der Nasdaq erst recht und mit ihnen auch der MSCI World.

Dabei sollte man aber nicht aus den Augen verlieren, dass dieser Aufschwung in den letzten Jahren nur noch von wenigen hochkapitalisierten Hightech-Unternehmen getragen wurde und nicht mehr von der breiten Masse. Diese Konzentration auf wenige Aktien war häufig am Ende eines Bullenmarktes zu beobachten.

Seite zwei: Ein Warnsignal für die Märkte?

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