Der jüngste Löwer-Kommentar zur Entwicklung des Sachwerteverbands BSI hat offenbar auch Missverständnisse provoziert. Der Löwer-Kommentar
Zu den Reaktionen auf meinen Kommentar der vergangenen Woche zählte auch die Einschätzung, ich hätte mir den Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen (BSI) „ordentlich zur Brust genommen“ oder ihn gar „niedergemacht“.
Das war nicht die Intention, doch nach nochmaliger Lektüre des Textes ist in der Tat einzuräumen: Er könnte in dieser Richtung missverstanden werden. Insofern ist eine Klarstellung angebracht.
Zwar bleibt die Kritik: Der Verband hat sich zuletzt zu sehr auf das institutionelle Geschäft konzentriert; der Mitgliederschwund von privaten und inhaber-geführten Häusern ist problematisch, ebenso der sinkende Anteil der BSI-Mitglieder am gesamten Publikumsgeschäft und die zunehmende Dominanz von großen Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGen) mit institutionellem Schwerpunkt und/oder Hintergrund.
BSI-Summit als Trendwende?
Aber die Schlussfolgerung ist nicht, den BSI deshalb niederzumachen oder ihn gar in Hinblick auf Publikumsfonds abzuschreiben. Im Gegenteil: Der BSI muss stärker werden. Er muss sich wieder mehr für Publikumsfonds engagieren und nach Möglichkeit seine Mitgliederbasis erweitern, um weiterhin als Branchenverband wahrgenommen zu werden.
Der BSI-Summit am 12. Mai in Berlin war – insbesondere diese Intention ist vielleicht nicht bei allen Lesern ausreichend deutlich angekommen – ein guter Auftakt für eine solche Trendwende, auch wenn Profi-Fonds thematisch noch ein Übergewicht hatten.
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Der Summit, die neue Online-Plattform für Publikumsfonds und die Aufnahme von Hansainvest als Vollmitglied machen Mut, mehr allerdings nicht. So war Auslöser für die teilweise etwas harsche Kritik der vergangenen Woche auch ein Gespräch auf dem Summit mit dem Geschäftsführer eines BSI-Mitglieds aus dem hauptsächlich institutionell orientierten Lager, dessen Meinung einiges Gewicht im Verband haben dürfte.