Viele Frauen haben aber gleichzeitig geringere Einkommen, sei es durch Teilzeitarbeit oder den ‚Gender Pay Gap‘. Umso wichtiger ist es, dass sie ihr Geld am Kapitalmarkt für sich arbeiten lassen. Denn auch die Fokussierung auf eine finanzielle Abgesichertheit im Alter über den Partner ist eine trügerische Sicherheit, wenn heute rund 40 Prozent der Ehen geschieden werden.“
Zu vorsichtig bei der Geldanlage
Ein möglicher Grund für die Tatenlosigkeit der Frauen scheint zu sein, dass sie bei der Geldanlage weniger risikobereit sind als Männer: Mit 44,9 Prozent schätzt sich fast die Hälte der Frauen als „sehr sicherheitsorientiert“ ein und ist gegenüber 35,4 Prozent bei den Männern deutlich häufiger bereit, auf Ertrag zu verzichten, wenn ihre Ersparnisse möglichst wenigen Schwankungen ausgesetzt sind.
Als „etwas risikofreudig“ bezeichnen sich lediglich 7,6 Prozent der Frauen, während im Vergleich mit 15,6 Prozent ein mehr als doppelt so hoher Anteil der Männer bereit ist, ein gewisses Maß an Schwankungen auszuhalten, um damit von der Ertragskraft des Kapitalmarkts profitieren zu können.
Jede zweite Frau möchte kurzfristige Anlage
Laut Income-Barometer geben zudem weniger Frauen an, einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont für ihre Geldanlage zu haben: 46,7 Prozent der Frauen können auf ihr Geld drei bis sieben Jahre oder noch länger verzichten, während es bei den Männern 56,5 Prozent sind.
„Da sich über die langen Anlagezeiträume die gefürchteten Schwankungen erfahrungsgemäß aufheben, ist es besonders sinnvoll, diesen Teil der Ersparnisse am Kapitalmarkt für sich arbeiten zu lassen“, führt Bradtmöller aus.
Mangel an Wissen: Finanzkenntnisse nicht ausreichend
Dass Frauen beim Thema Geldanlage nicht aktiver werden, kann auch an fehlendem Finanzwissen liegen: Jede vierte Frau und jeder fünfte Mann gaben an, nicht zu investieren, weil sie das Thema nicht verstehen.
Zudem gaben bei beiden Geschlechtern rund 40 Prozent der Befragten an, zu wenig Geld zum Investieren zu haben, rund 22 Prozent haben Angst vor den Schwankungen und möglichen Verlusten am Kapitalmarkt. Insgesamt war die Zahl der Frauen, die auf die Fragen rund um die Geldanlage mit „weiß nicht“ geantwortet haben, höher als bei Männern, was auf eine gewisse Unsicherheit hinweist.
Für die Studie wurden rund 8.200 Frauen und Männer aus sechs europäischen Ländern zu ihrem Spar- und Anlageverhalten im derzeit herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld befragt.
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