WealthCap, Hannover Leasing und LHI wollen keine Performance-Berichte ihrer bisherigen Fonds mehr erstellen. Ein weiterer Anbieter schwankt noch. Für die Branche ist das ein ziemlich schlechtes Signal. Der Löwer-Kommentar
Für die neueste Ausgabe (seit vorigen Donnerstag im Handel) hat Cash. wieder eine Bestandsaufnahme der Leistungsbilanzen und Performance-Berichte der Anbieter von alternativen Investmentfonds (AIFs) vorgenommen.
Demnach haben von 30 untersuchten Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGen) immerhin 15 ihren Bericht für 2016 pünktlich rund um den branchenüblichen, wenn auch traditionell nicht von allen Anbietern besonders ernst genommenen Termin am 30. September des Folgejahres veröffentlicht – mit sehr unterschiedlicher Informationstiefe und Bezeichnung.
Ein Anbieter (Publity) hat auf die Cash.-Anfrage nicht regiert, die meisten der 14 anderen Häuser haben eher zerknirscht auf die Frage nach dem 2016er-Bericht geantwortet und wie üblich Besserung gelobt – aber nicht alle. Die Überraschung: Drei namhafte KVGen wollen schlicht keinen Performance-Bericht mehr veröffentlichen, eine weitere ist sich noch nicht sicher.
Ein ziemlicher Hammer
„WealthCap wird das Format des Performance Berichtes nicht fortführen“, teilt die Unicredit-Tochter aus München mit, „Hannover Leasing erstellt keine Performanceberichte mehr“, heißt es trocken aus Pullach und die ebenfalls dort ansässige LHI lässt wissen: „Da alle Informationen nunmehr für jeden über den Bundesanzeiger zugänglich sind, veröffentlichen wir keine zusätzlichen Berichte für die Öffentlichkeit.“
Das ist schon ein ziemlicher Hammer. Schließlich war die Abgabe eines Performance-Berichts mit den Ergebnissen der bisherigen Fonds – früher “Leistungsbilanz” genannt und von sieben der befragten Häuser weiterhin so bezeichnet – bis vor Kurzem ein Muss in der Branche.
Der Sachwerteverband BSI, der zum Jahreswechsel in dem Immobilienverband ZIA aufgeht, hatte gar einen anspruchsvollen Standard dazu entwickelt und die Abgabe einer Leistungsbilanz zur Pflicht für seine Mitglieder gemacht. Aber auch außerhalb des Verbands brauchte ein Anbieter ohne Leistungsbilanz eigentlich gar nicht erst anzutreten.