Virdium: Allianz, Blackrock und T&D Holdings übernehmen Cinven-Anteile

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Der Run-off-Markt lebt: Ein Konsortium aus Allianz, BlackRock und T&D Holdings steigt bei Viridium ein und übernimmt die Anteile des bisherigen Mehrheitseigners Cinven. Der Deal steht allerdings noch unter Vorbehalt der Aufsichtsbehörden.

Seit Längerem wurde im Markt der Einstieg kolportiert, nun meldet ein Konsortium aus der Allianz, BlackRock und T&D Holdings, dass sie von der britischen Beteiligungsgesellschaft Cinven die 70-prozentige Mehrheitsbeteiligung an der Viridium Gruppe übernehmen.

Die Run-off-Plattform Viridium, mittlerweile ein führender Spezialist für die Verwaltung von Lebensversicherungsbeständen in Europa, bleibt dabei weiterhin unabhängig. Die Generali Financial Holdings, die rund zehn Prozent der Anteil an Viridium halten und die Hannover Rück mit ihren 20-prozentigen Beteiligung bleiben als Aktionäre investiert. Zudem ist das Konsortium so strukturiert, dass weitere langfristige Finanzinvestoren beteiligt werden können.


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Mit dieser Transaktion beendet Cinven nach über zehn Jahren seine Mehrheitsbeteiligung an Viridium. Das Unternehmen wird weiterhin von seinem aktuellen Management-Team geführt und bleibt auf die Konsolidierung und Verwaltung von Lebensversicherungsbeständen spezialisiert.

Viridium CEO Dr. Thilo Dresig
Viridium CEO Dr. Tilo Dresig: „Freuen uns aus spannende Chancen, die vor uns liegen.“ Foto: Viridium

Viridium-CEO Dr. Tilo Dresig bedankte sich bei Cinven für die Unterstützung und Partnerschaft während der gesamten Investitionsdauer. „Cinvens unternehmerischer Ansatz und die Expertise in der Versicherungsbranche verbunden mit unserer gemeinsamen Vision waren der Schlüssel für die Entwicklung von Viridium zu einem führenden deutschen Bestandsspezialisten für Lebensversicherungen. Dadurch ist das Unternehmen nun strategisch hervorragend aufgestellt, die nächste Wachstumsphase einzuläuten. Es war uns eine Freude, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Wir freuen uns nun auf die spannenden Chancen, die vor uns liegen“, wird Dresen in der Pressemitteilung zitiert.

Starke Finanzkraft und langfristige Perspektive

Die neuen Eigentümer verfügen über erhebliche Finanzkraft, die es Viridium ermöglichen soll, als unabhängige Plattform weiter zu wachsen. Ziel sei es, für die aktuell 3,4 Millionen Kundinnen und Kunden sowie für zukünftige Versicherte eine langfristige finanzielle Sicherheit zu gewährleisten.

Die Beteiligung des Konsortiums bringt umfassende Expertise in der Vermögensverwaltung mit, insbesondere im Bereich der Privatmarkt-Anlagen. Dadurch soll Viridium attraktive Renditen für die Versicherten erzielen, während gleichzeitig eine hohe Kapitalstärke aufrechterhalten wird. Zudem profitieren die Kunden von der modernen, skalierbaren IT-Plattform des Unternehmens, die eine effiziente Bestandsverwaltung ermöglicht.

Neue Impulse für den europäischen Lebensversicherungsmarkt

Die Kooperation zwischen führenden Finanzinstitutionen und Viridium soll zur Weiterentwicklung des europäischen Marktes für Lebensversicherungsbestände beitragen. „Die starke Kombination aus der umfassenden Versicherungsexpertise des Konsortiums und der hocheffizienten IT-Plattform von Viridium bietet großes Potenzial zur weiteren Konsolidierung in diesem fragmentierten Markt“, so ein Unternehmenssprecher.

Die Transaktion soll in der zweiten Hälfte des Jahres abgeschlossen werden und steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden sowie weiterer marktüblicher Abschlussbedingungen.

Die Heidelberger Leben mit einem verwalteten Vermögen von fünf Milliarden Euro, 600.000 Versicherten und rund 300 Mitarbeitenden wurde 2014 von der britischen Beteiligungsgesellschaft Cinven und der Hannover Rück übernommen und in die Viridium Gruppe umgewandelt. Seither betreibt Viridium das Geschäft als Run-off-Plattform, spezialisiert auf die Verwaltung geschlossener Lebensversicherungsbestände.

Seitdem hat Viridium weitere Versicherungsbestände übernommen, darunter Skandia Leben Deutschland, Entis – ehemals Protektor – und die Generali Leben – heute Proxalto. Mit 67 Milliarden Euro Kapitalanlagen, 3,4 Millionen Versicherten und rund 900 Mitarbeitern gehört ist die Run-off-Plattform Viridium inzwischen zu den führenden Lebensversicherungskonsolidiern im deutschen Markt. Mit der aktuellen Übernahme durch ein Konsortium um Allianz, BlackRock und T&D Holdings erhält Viridium neue finanzielle Stärke für weiteres Wachstum im Run-off-Markt.

Lars Heermann, Assekurata-Bereichsleiter Analyse und Bewertung, zeigt sich im Interview mit Cash. überzeugt, dass der Deal dem Run-off-Markt nun neues Leben einhauchen dürfte.

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