Die Dax-Unternehmen werden per saldo einen Rekordgewinn schreiben und dazu Dividenden in noch nicht da gewesener Höhe ausschütten. Doch wie nachhaltig können diese Gewinne und Dividenden sein?
Gastkommentar: Dr. Jürgen Meyer, SEB Asset Management
Wer Aktien kauft, der kauft die Gewinne der Zukunft und nicht die der Vergangenheit. Die Unternehmensgewinne des vergangenen Jahres haben die Erwartungen deutlich übertroffen. Doch die Euro-Schuldenkrise, die Unruhen in arabischen Ölförderstaaten und die Vorkommnisse in Japan verunsichern Investoren hinsichtlich eines möglichen Rückschlags für die Weltwirtschaft und damit die Unternehmensgewinne.
Doch Aktionäre können zuversichtlich nach vorne schauen: 2010 war nicht das letzte Rekordjahr für die Dax-Gesellschaften. Und dafür gibt es viele Gründe. Nicht jedes Unternehmen und nicht jede Branche wird allerdings auch in Zukunft gut abschneiden.
Keine Krise der Aktionäre
Die Euro-Schuldenkrise ist zunächst einmal eine Krise für die Gläubiger der betroffenen Staaten. Es ist keine Krise der Aktionäre. Die verheerende Naturkatastrophe in Japan und die anschließende Havarie in der Kernkraftanlage in Fukushima ist eine menschliche Tragödie.
Für die deutsche Wirtschaft sind die Auswirkungen allerdings gering, sodass die Gewinnsituation der Unternehmen nicht neu bewertet werden muss. Das Risiko einer weltweiten Rezession muss natürlich laufend bewertet werden. Derzeit stehen die Zeichen des globalen Zyklus jedoch auf Wachstum. Japan ist schon lange kein Wachstumstreiber mehr, Schwellenländer sorgen hier für Dynamik. Durch die historisch bedingte Abschottung des Landes ist es zudem kein bedeutender Absatzmarkt für ausländische Konsumgüter.
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