Deutsche Anbieter abgeschlagen bei Emerging-Markets-Fonds

Schwellenländer-Investments: Nachdem eine Studie den deutschen Emerging-Markets-Fondsanbietern bereits im vergangenen Monat Schwächen attestiert hatte, legt das Analysehaus Feri Euro Rating nun noch einmal nach. Zumindest bei der Kundenzufriedenheit gibt es eine positive Ausnahme im Markt, wie die aktuelle Umfrage zeigt.

abgeschlagen verfolger hinterherhängenDie Auswertung zeigt, dass die befragten 695 Anleger zwar überwiegend sehr zufrieden mit den Anbietern von Schwellenländer-Fonds sind. Allerdings sind es vor allem die ausländischen Marktteilnehmer, die in der Kundengunst oben stehen.

Als einziges deutsches Unternehmen konnte sich die DWS unter den Top-Anbietern behaupten. Die Deutsche-Bank-Tochter schaffte es auf den zweiten Platz. Am besten schnitt die französische Comgest ab, mit der die meisten Befragten positive Erfahrungen gemacht hatten.

„Dieses Ergebnis bestätigt das Resultat unserer Analyse von Anfang Juni, wonach die deutschen Fondsgesellschaften beim Schwellenländer-Thema noch hinterherhinken“, betont Feri-Analyst Sandro Cappucci. „Die DWS ist hier zumindest in der Anlegerzufriedenheit die erfreuliche Ausnahme.“

Generell investieren die Anleger wieder stärker in wachstumsstarke Regionen außerhalb Europas und Nordamerikas. 86 Prozent der Umfrageteilnehmer haben Wertpapiere von Schwellenländern in ihren Depots. Bei 47 Prozent der befragten Anleger liegt der Anteil der Emerging Markets bei über zehn Prozent – mit steigender Tendenz. Gut die Hälfte will die Quote in den nächsten zwei bis drei Jahren erhöhen, 45 Prozent planen keine Veränderungen. Auf die Frage nach den Risiken von Schwellenländer-Investments sehen 62 Prozent die Gefahr einer neuen spekulativen Blase. Demnach werden mögliche Marktübertreibungen als das größte Risiko wahrgenommen.

„Das Vertrauen der Anleger in die Schwellenländer-Märkte ist nach den Turbulenzen der Finanzmarktkrise zurückgekehrt“, erklärt Cappucci. Aber auch die Chancen und Risiken würden nun kritischer hinterfragt. Insofern habe die Finanzkrise zu einer geschärften Wahrnehmung beigetragen.

Für Investments in Emerging Markets bevorzugen Anleger aktiv verwaltete und über mehrere Länder diversifizierte Aktienfonds: 84 Prozent der Befragten sprachen sich für diese Anlageform aus. Schwellenländer-Rentenfonds hingegen fristen derzeit eher ein Schattendasein und sind nur für 13 Prozent von Interesse. (hb)

Foto: Shutterstock

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