Deutsche Anleger: Ertragserwartungen und Risikoneigung klaffen auseinander

Große Bedeutung hat für die Anleger dabei die Suche nach regelmäßigen Erträgen. Weltweit haben 87 Prozent der Investoren das Ziel, mit ihren Investments laufende Erträge zu erzielen. Das gilt auch für europäische und deutsche Anleger. Hierzulande zum Beispiel planen acht von zehn Befragten (81 Prozent) solche Investments zu tätigen. Dabei scheint sich inzwischen aber auch die Einsicht durchgesetzt zu haben, dass die private Vorsorge für das Alter kaum ausreicht. Am häufigsten wurde von den Befragten (30 Prozent) angegeben, dass sie in Ertrag generierende Anlagen als Zusatz für ihre Altersvorsorge investieren.

In der Herangehensweise unterscheiden sich die deutschen Anleger jedoch vom Rest Europas. Während Investments in Einzeltitel an erster Stelle (17 Prozent) genannt werden, kommt diese Anlageform hierzulande nur auf 13 Prozent und liegt damit auf Rang drei. Deutsche Anleger realisieren die Suche nach laufenden Erträgen stattdessen stärker über Fonds. So plant fast jeder Fünfte (19 Prozent) in Aktienfonds zu investieren, dahinter folgen Multi-Asset-Fonds (17 Prozent).

Ausgeprägter Home-bias

Natürlich stellt sich dabei auch die Frage, wo die Anleger das größte Renditepotenzial sehen und investieren. Bei Anlegern aus Europa zeigt sich einmal mehr ein ausgeprägter Home-bias, also die Tendenz im Heimatland oder zumindest heimatnah zu investieren. Während auf globaler Ebene 48 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass Asien das größte Potenzial für Investments verspricht, setzen europäische Investoren auf ihren Kontinent.

49 Prozent gehen davon aus, dass der europäische Markt das größte Potenzial für die kommenden zwölf Monate aufweist. Von Westeuropa sind 39 Prozent überzeugt, erst danach folgen Asien und die USA. Ganz ähnlich sieht es auch in Deutschland aus. Hierzulande sehen sogar 52 Prozent der Befragten die größten Anlagechancen in Europa, gefolgt von Westeuropa (45 Prozent).

Über den Tellerrand hinausschauen

„Insgesamt zeigt die Umfrage, dass der Home-bias hierzulande nach wie vor stark ausgeprägt ist“, interpretiert Achim Küssner dieses Ergebnis. „Im Sinne einer besseren Risikostreuung sollten deutsche Anleger aber vermehrt über den Tellerrand hinausblicken und auch woanders in der Welt nach Investmentchancen suchen.“ (fm)

Foto: Shutterstock

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