Betroffen sind demnach elf inzwischen ausgeschiedene Vorstände, darunter die Ex-Vorstandschefs Josef Ackermann, Jürgen Fitschen und Anshu Jain. Allein in Jains Fall soll es um 5,3 Millionen Euro gehen. Jain leitete viele Jahre das Investmentbanking des Konzerns und war von Juni 2012 bis Mitte 2015 gemeinsam mit Fitschen Vorstandschef. Die Führungsriege ist inzwischen quasi komplett ausgetauscht.
Geschäftlich läuft es nach Cryans Einschätzung zunehmend besser. Er sehe nach dem Jahresstart „den Aufwärtstrend bestätigt“, sagte der Vorstandschef. „Auf zahlreichen Feldern läuft das Geschäft vielversprechend.“ Als Beispiel führte er Börsengänge in den USA an, wo die Bank im ersten Quartal die Nummer eins gewesen sei.
Wettbewerbsfähigen Ausschüttungsquote in 2018
2017 sei ein „weiteres Jahr des Umbaus, aber unter besseren Vorzeichen“, sagte Cryan. „Wir sehen bessere Ertragschancen, auch dank einer leichten konjunkturellen Erholung in Europa und einer robusten US-Wirtschaft.“ Ein Problem blieben die niedrigen Zinsen.
Für die Jahre 2015 und 2016 sollen die Aktionäre eine Mini-Dividende von insgesamt 19 Cent je Aktie erhalten. Eigentlich wollte die Bank wegen der Milliardenverluste ganz auf eine Ausschüttung verzichten, doch Anteilseigner hatten die Entscheidung von der letztjährigen Hauptversammlung rechtlich angegriffen.
Mit der Zahlung der Mindestdividende solle ein jahrelanger Rechtsstreit verhindert werden, sagte Cryan. „Mit dieser Mindestdividende bleiben wir natürlich weit entfernt von unserem Anspruch.“ Für das Geschäftsjahr 2018 wolle die Deutsche Bank zu einer „wettbewerbsfähigen Ausschüttungsquote“ zurückkehren, versprach Cryan. (dpa-AFX)
Foto: Shutterstock