Der Umbau der Investmentbanking-Sparte der Deutschen Bank kann nach Angaben des Instituts noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Bis man dort sei, wo man hin wolle, könnte es demnach noch zwei bis drei Jahre.
Die Deutsche Bank kommt beim Umbau ihrer Investmentbanking-Sparte nur langsam voran. „Bis wir dahin kommen, wo wir sein wollen, wird es wohl noch zwei bis drei Jahre dauern“, sagte der Vorstand für das Firmenkundengeschäft und das Investmentbanking, Garth Ritchie, dem „Handelsblatt“.
Auch der Vizechef der Bank, Marcus Schenck, der mit Ritchie die Sparte leitet, bat um Geduld. „Wir müssen das tun, was langfristig richtig für die Bank ist. Unsere Aufgabe ist es nicht, auf Sicht von ein oder zwei Quartalen die Ergebnisse zu maximieren.“
Auf kurze Sicht ist dem Manager zufolge mit keiner Besserung zu rechnen. Die Märkte seien noch immer ziemlich ruhig, sagte Schenck auf die Frage, ob das vierte Quartal ähnlich verlaufen sei wie das dritte.
Weitere Konsolidierung des europäischen Bankenmarktes erwartet
Neben der Marktlage kämpfe die Bank zudem mit noch immer zu hohen Kosten, wie Schenk einräumte. Für die Zeit nach dem Umbau hält Ritchie dann im Investmentbanking wieder Renditen zwischen acht und zwölf Prozent realistisch.
Vor kurzem wurde bekannt, dass der Finanzinvestor Cerberus bei der Deutschen Bank eingestiegen ist. Dies hatte den Spekulationen über ein Zusammengehen mit der Commerzbank wieder neue Nahrung gegeben, da Cerberus auch an diesem Institut Anteile hält.
Grundsätzlich spreche viel für eine weitere Konsolidierung des europäischen Bankenmarktes, der noch immer sehr zersplittert sei, gerade in Deutschland, sagte Schenck. „Derzeit haben wir aber selbst wichtige Aufgaben abzuarbeiten – die Unternehmens- und Investmentbank auf Wachstum auszurichten, unser Asset-Management an die Börse zu bringen und Postbank und Deutsche Bank im Privat- und Firmenkundengeschäft zusammenzuführen.“ (dpa-AFX)
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