Die Turbulenzen im Aufsichtsrat kurz vor dem Aktionärstreffen hatten auch die Kritik an Achleitner befeuert. Dem seit Juni 2012 amtierenden Chefkontrolleur wird vorgeworfen, für eine schleppende Aufarbeitung der Altlasten mitverantwortlich zu sein. Zudem habe er zu lange am Investmentbanker Anshu Jain als Co-Chef festgehalten.
Cryan nach HV alleiniger Chef der Bank
Jain war nach einer Schlappe beim Aktionärstreffen vor einem Jahr zum 1. Juli 2015 von Cryan abgelöst worden. Der Brite übernimmt mit Ablauf der diesjährigen Hauptversammlung die alleinige Führung. Co-Chef Jürgen Fitschen verlässt den Vorstand, der 67-Jährige wird die Bank aber weiterhin im Geschäft mit Unternehmen in Deutschland und Asien unterstützen.
Nach dem Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr und dem radikalen Umbau der Führungsebene arbeitet die Bank hart an einer Trendwende. „Wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen“, räumte Achleitner ein. „Unser Image in der Öffentlichkeit muss noch deutlich besser werden.“
„Bank ist in die richtige Spur gekommen“
Der Chefkontrolleur betonte jedoch: „Nach allen Turbulenzen des vergangenen Jahres sind wir hier im Aufsichtsrat nun zuversichtlich, dass die Deutsche Bank in die richtige Spur gekommen ist.“ Der neue Vorstand komme auf dem Sanierungskurs gut voran. Er persönlich sehe für einen Rückzug keinen Anlass: „Ich stehe zu meiner Pflicht und Verantwortung.“
Deutschlands größtes Geldhaus streicht unter anderem im eigenen Haus unter dem Strich 9000 Arbeitsplätze, 4000 davon in Deutschland. Bis Ende 2017 will die Deutsche Bank ihr Filialnetz im Heimatmarkt um knapp ein Drittel auf 500 Standorte schrumpfen, aus etlichen Auslandsmärkten zieht sich der deutsche Branchenprimus ganz zurück.
Quelle: dpa-AFX
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