Die Deutsche Bank erwägt einem Pressebericht zufolge den Rückkauf von Anleihen im Wert von mehreren Milliarden Euro. Dabei dürfte sich das Geldhaus auf erstrangige Titel, sogenannte „Senior Bonds“, konzentrieren, berichtete die „Financial Times“ am Dienstagabend auf ihrer Internetseite.
Diese hätten insgesamt ein Volumen von etwa 50 Milliarden Euro. Die Einbeziehung von nachrangigen Schuldverschreibungen, sogenannte „Cocos“, sei hingegen unwahrscheinlich, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf von den Plänen unterrichtete Personen.
Ein Sprecher des Instituts wollte auf Anfrage die Pressemeldung nicht kommentieren. Das Institut könnte mit dem Kauf von eigenen Anleihen, die unter ihrem Nominalwert notieren, einen Kapitalgewinn erzielen. Zudem könnte es seine Verbindlichkeiten reduzieren, sofern es den Rückkauf mit eigenen Mitteln finanziert.
Cryan versichert Kapitalstärke
Schon am Montagabend hatte das Geldhaus versucht, den derzeit stark verunsicherten Kapitalmarkt zu beruhigen. Trotz eines Rekordverlusts im vergangenen Jahr reichten die finanziellen Mittel aus, um 2016 die Zinsen für die 2014 ausgegebenen nachrangigen Schuldverschreibungen bezahlen zu können, hatte es in einer Mitteilung geheißen. Zuvor waren sowohl die Deutsche-Bank-Aktien auf ein Rekordtief gestürzt als auch die Kurse für Anleihen stark unter Druck geraten. Am Dienstag ging die Talfahrt zunächst weiter.
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In einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben von Deutsche-Bank-Chef John Cryan an die Mitarbeiter des Dax-Konzens hatte dieser zudem angesichts der jüngsten Turbulenzen die Stärke des größten deutschen Geldhauses betont. „Sie können Ihren Kunden mitteilen, dass die Deutsche Bank angesichts ihrer Kapitalstärke und ihrer Risikoposition absolut grundsolide ist“, hieß es in der Mitteilung.
Quelle: dpa-Afx/tr
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