6. Aktien: Sieben Jahre Bullenmarkt – mit „Sicherheit“ dabeibleiben Nach sieben Jahren Bullenmarkt erwarte ich für 2016, dass die großen Aktienindizes ein Plus im einstelligen Bereich erzielen können. Dies entspricht den Gewinnschätzungen der Unternehmen, die für die großen Märkte 2016 etwa bei plus 7 bis 10 Prozent liegen. Gemessen am langfristigen Gewinntrend haben besonders die Unternehmen des Euroraums Aufholpotenzial. Eine defensiv ausgerichtete Aktienstrategie, gegebenenfalls mit Einsatz von absichernden Instrumenten, sollte helfen, mögliche Kursschwankungen abzupolstern.
7. Aktien: Hohe Bewertungen bleiben hoch Viele Aktienmärkte erscheinen mittlerweile fair bewertet, eine breit angelegte Ausweitung der Kurs-Gewinn-Verhältnisse erwarte ich für 2016 daher nicht. Einzeltitel zeigen aber durchaus Potenzial, außerdem sollten Anleger verstärkt auf die Dividendenrendite achten. In einem Umfeld niedriger Zinsen gilt weiterhin: Anleger, die ein Mindestmaß an Rendite anstreben, kommen um Aktien nicht herum.
8. Rohstoffe: Im Schatten von Dollar und Angebot Prognosen für den Ölpreis sind derzeit mit großen Unsicherheiten behaftet, ich gehe aber davon aus, dass zumindest die Tiefstände erreicht sein dürften. Ende 2016 könnten sich Nachfrage und Angebot beim Öl annähern, die Preise dürften dann etwas anziehen. Bei Gold sehe ich 2016 nur konstante oder sogar fallende Preise: Anziehende Zinsen in den USA und ein stärkerer US-Dollar sollten für Gegenwind sorgen.
9. Immobilien: Metropolen gehört die Zukunft Auch 2016 wird es immer mehr Menschen in die Metropolen ziehen. Das Angebot an Wohnraum dürfte damit nicht Schritt halten – das spricht für steigende Preise. In den USA sehe ich den intakten Arbeitsmarkt als Treiber für Wohn- und Büroimmobilien. In Europa erscheinen deutsche Standorte wie Hamburg oder Köln nach wie vor fair bewertet. Größte Renditechancen sehe ich in einem global breit gestreuten Immobilienportfolio.
10. Risiken: Fragen Sie den Notenbanker Ihres Vertrauens Auch 2016 werden Anleger mit Risiken rechnen müssen. So könnte sich die Dollar-Aufwertung negativ auf US-Exportunternehmen und in Dollar verschuldete Schwellenländer auswirken. In China könnten erneut Wachstumssorgen aufkommen. Die weltweiten Unternehmensgewinne könnten einbrechen, fehlende Liquidität an den Rentenmärkten könnte zu Renditeschwankungen führen. Viele dieser Risiken – und ihre Bewältigung – hängen mit der künftigen Geldpolitik der Notenbanken zusammen.
Fazit: Breite Streuung sorgt für Ruhe im Depot Für Anleger, die 2016 Chancen am Kapitalmarkt nutzen wollen, erscheint „Multi Asset“, also die breite Streuung des Portfolios über verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen, wichtiger denn je. Ich empfehle, in einem ausgewogenen Wertpapierportfolio zum Jahresbeginn einen signifikanten Aktienanteil zu halten. Auf der Rentenseite stehen vor allem US-Unternehmensanleihen hoher Qualität im Fokus, hinzu kommen Immobilienanlagen und Liquidität. Ein aktives Management des Vermögens erleichtert die professionelle Auswahl der Einzelanlagen und eine schnelle Reaktion auf Marktbewegungen.
Foto: Deutsche Bank