Büroimmobilien an den großen deutschen Standorten verzeichnen im dritten Quartal in Folge Wertzuwächse. Das geht aus dem Victor Top 5 Indikator des Immobilienberaters Jones Lang LaSalle hervor, der für das erste Quartal 2010 einen Wertzuwachs von einem Prozent ausweist.
Der Indikator bildet die Wertentwicklung vermieteter Büroflächen in den 1A-Lagen der Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München ab. Nach drei aufeinander folgenden Quartalen mit anhaltend positiver Wertentwicklung liegt der Indikatorwert bei 101,9 Punkten. Damit hat die Performance laut JLL seit dem Tiefpunkt Mitte 2009 wieder um drei Prozent zugelegt.
„Diese Zahlen bestätigen die Erwartung einer – nach der „Near-Death“-Erfahrung und Paralyse der Märkte vor einem Jahr – langsamen Belebung mit einer nicht überraschenden allmählichen Differenzierung der untersuchten Top-Standorte. Das sind im Übrigen Entwicklungen, die auch in anderen Ländern Europas zu beobachten sind“, so Andrew M. Groom, Leiter Valuation & Transaction Advisory Jones Lang LaSalle Deutschland.
Zum ersten Mal seit Mitte 2007 zeigten sich dabei stark unterschiedliche Performance-Entwicklungen. So weist etwa die Hamburger Innenstadt unter allen Spitzenlagen mit einem Zuwachs des Indikatorwertes um 3,8 Prozent auf 109,5 Punkte die beste Wertentwicklung auf. Die Hansestadt liegt damit auf Quartalsbasis wie auch über den gesamten Analysezeitraum von sechs Jahren vorn. „Im aktuellen Quartal verbesserten sich hier nahezu alle untersuchten Bewertungsparameter, nicht nur die Investmentrenditen. Insbesondere die anhaltend und langfristig positive Mietentwicklung hebt Hamburg von den anderen untersuchten Standorten ab“, so Groom.
Schlusslicht der fünf Metropolen ist die Frankfurter Bankenlage, für die der Indikatorwert um 1,5 Prozent auf 97,5 Punkte sank. „Dass dies so ist, trotz Renditeverbesserung, resultiert im Wesentlichen aus fallenden Mieten im sehr volatilen Mietmarkt der Bankenlage“, so Groom.
Zwischen den Werten von Hamburg und Frankfurt bewegen sich das Düsseldorfer Bankenviertel mit einem Plus von 2,2 Prozent, die Münchener Innenstadt mit plus 1,4 Prozent, sowie die 1A-Lagen Berlins mit einem Zuwachs um ein Prozent. Damit ist die Performancespanne deutlich breiter als in den Vorquartalen.
Groom erwartet eine weiteren Anstieg: „Die sich nur langsam auf ihr jeweiliges historisches Durchschnittsniveau einpendelnden Anfangsrenditen sowie die nach wie vor sehr hohen Risikoprämien auf Immobilieninvestments lassen vermuten, dass sich in den Top-Lagen die Erholungsphase über die nächsten Quartale weiterhin fortsetzt“, analysiert er. Die Intensität der Erholungsphase werde allerdings stark von externen Einflüssen bestimmt, zu denen neben der Realwirtschaft auch Effekte des Finanzmarktumfelds zählten. (bk)
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