Deutsche Familienversicherung legt um 81 Prozent zu

Die DFV Deutsche Familienversicherung („DFV“, „Deutsche Familienversicherung“) blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. Das Unternehmen hat die ambitionierten Jahresziele 2019 erreicht und plant das dynamische  Wachstum 2020 und 2021 fortzuschreiben. Seine Verluste reduzierte der Versicherer auf 2,1 Millionen Euro.

 

Deutliches Wachstum in allen Bereichen. Stefan Knoll, Gründer und Vorstandsvorsitzender kann mit dem Geschäftszahlen 2019 mehr als zufrieden sein.

Mit 100.034 Verträgen ist das Neugeschäft im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 81,1 Prozent deutlich gewachsen (2018: 55.227 Neuverträge). Der Anstieg resultiert nach Angaben der DFV im Wesentlichen aus dem erfolgreichen Krankenzusatzversicherungsgeschäft, mit 90.381 neuen Verträgen.

In der Sachversicherungssparte mit insgesamt 9.653 Neuverträgen hätten die Tierversicherungen, die seit Mitte Mai erfolgreich durch ProSiebenSat1 Digital vermarktet werden, signifikant zum Wachstum beigetragen, betont der Digitalversicherer.

Das gesamte neu generierte Prämienvolumen stieg um 69,4 Prozent auf 29,9 Millionen Euro (2018: 17,6 Millionen Euro). Im Bereich Krankenzusatzversicherungen lag das Wachstum gemessen am Beitragsvolumen bei 58,8 Prozent, im Bereich Sachversicherungen sogar bei 686 Prozent.

Sachversicherungen machten somit im Gesamtjahr rund acht Prozent des Neugeschäfts im Beitragsvolumen und, wie geplant, rund zehn Prozent in den Vertragsstückzahlen aus (30. September 2019: rund sieben Prozent beziehungsweise acht Prozent).

Als Resultat des starken Neugeschäfts erhöhte sich der Gesamtversicherungsbestand zum Ende des Jahres um 13 Prozent auf rund 514.000 Verträge. Die Bestandsbeiträge erhöhten sich 2019 um 33,7 Prozent auf 101,2 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 36,7 Prozent auf 90,9 Millionen Euro.

Hier zeigt sich besonders der starke Zuwachs im Kranken- und Pflegeversicherungsgeschäft mit einem Plus von 37,2 Prozent auf 85 Millionen Euro. Im Sachversicherungsgeschäft, zu dem auch die neuen Tierversicherungen zählen, legten die gebuchten Bruttobeiträge um 29,4 Prozent auf 5,9 Millionen Euro zu.

„Unser Versprechen haben wir gehalten. 100.000 neue Kunden und ein Bestandszuwachs von über 25 Millionen Euro. Absolut gesehen schließt die Deutsche Familienversicherung mit einer derartigen Neugeschäftsentwicklung in der Krankenzusatzversicherung bereits zu den Großen der Branche auf“, kommentiert Dr. Stefan Knoll, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Deutschen Familienversicherung.

Vertriebsinvestitionen treiben Combined Ratio

Um die gesteckten Wachstumsziele zu erreichen investierte die Deutsche Familienversicherung kräftig in den Vertrieb. Die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) stieg 2019 aufgrund der höheren Vertriebsausgaben auf 102,6 Prozent (2018: 98 Prozent). Die Schadenquote erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 56 auf 60,5 Prozent.

Der Vorsteuergewinn sank infolge der Vertriebsaufwendungen auf minus 5,2 Millionen Euro zurück (2018: minus 4,1 Millionen Euro) und fiel damit deutlich geringer aus, als die prognostizierten Verluste von neun bis elf Millionen Euro.

Als Gründe nennt die DFV vor allem Effizienzsteigerungen, niedrigere Personal-, Marketing- und Vertriebsaufwendungen sowie ein deutlich verbessertes Kapitalanlageergebnis. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug minus 3,9 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 2,1 Millionen Euro. 2018 betrug der Verlust noch 3,3 Millionen Euro.

Ihr Digitalisierungsstrategie setzte die Deutsche Familienversicherung 2019 konsequent fort. So wurden die digitalen Abschluss- und Policierungsprozesse perfektioniert und die Schadenregulierungsprozesse im Laufe des Jahres fortlaufend weiterentwickelt.

Sie sind eine wichtige Voraussetzung für die weitgehende Skalierbarkeit des Geschäfts. Unabhängig davon sieht sich die DFV seit 2018 als Vorreiter bei der Nutzung von Sprachsteuerungsmedien wie Amazon Echo. Seit dem vierten Quartal 2018 ist die DFV das weltweit erste Versicherungsunternehmen, das seinen Kunden einen vollständigen Abschluss eines Versicherungsvertrages über den digitalen Assistenten „Alexa“ anbietet, einschließlich Bezahlfunktionen.

Bemerkenswert ist das Wachstum des Insurtech-Versicherers im Segment der Pflegezusatzversicherung. Mit einem Marktanteil im Neugeschäft der Pflegezusatzversicherung von 15 Prozent hat sich die Deutsche Familienversicherung in dieser Kategorie bereits zu einer nationalen Größe entwickelt.

Maßgeblichen Anteil daran habe der Akquisitionserfolg bei Henkel, betont das Unternehmen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Assekuranz sei es gelungen, eine arbeitgeberfinanzierte Pflegezusatzversicherung für die gesamte Belegschaft einzuführen.

bKV-Pflegetarif verspricht Wachstumsschub

Ein enormes Wachstumspotenzial für die Zukunft verspricht die im November 2019 bekanntgegebene Vereinbarung für die Pflegebranchenlösung „CareflexChemie“. Die Deutsche Familienversicherung wird erstmalig bundesweit eine branchenweite, arbeitgeberfinanzierte tarifliche Pflegezusatzversicherung anbieten.

Diese haben die Gewerkschaft IG BCE und der Arbeitgeberverband BAVC in ihrem aktuellen Tarifvertrag für alle Tarifbeschäftigten der Chemie- und Pharmaindustrie ab dem 1. Juli 2021 vereinbart. Die Chemische Industrie in Deutschland hat rund 580.000 Mitarbeiter, darunter 435.000 Tarifbeschäftigte. Außertariflich Beschäftigte der Branche können ebenfalls CareFlex Chemie erhalten, wenn ihr Arbeitgeber dies vereinbart.

‚CareFlex Chemie‘ wird von einem Konsortium aus drei namhaften Versicherern bereitgestellt – es ist das deutschlandweit erste Konsortium in der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) und beim Thema Pflege. Die R+V Krankenversicherung AG ist geschäftsführender Konsortialführer mit einem Anteil von 45 Prozent, die DFV Deutsche Familienversicherung AG ist mit 35 Prozent beteiligt und ebenfalls Konsortialführer und verantwortlich für das Produkt sowie die Bestandsführung. Die Barmenia Krankenversicherung AG ist mit 20 Prozent am Konsortium beteiligt.

Dynamisches Wachstum für 2020 und 2021 erwartet – Prognosen durch Coronapandemie unsicher

Die Wachstumsraten des Jahres 2019 sollen absolut fortgeschrieben werden. So beabsichtigt die Deutsche Familienversicherung auch in den Jahren 2020 und 2021 jeweils rund 100.000 neue Kunden mit einem zusätzlichen Bestandsvolumen von 25 bis 30 Millionen Euro zu akquirieren.

Das Ergebnis wird im laufenden Geschäftsjahr weiterhin durch hohe Wachstumsinvestitionen für den weiteren Ausbau des Vertragsbestands, Ausgaben für die zunehmende Digitalisierung und den Auf- und Ausbau neuer Vertriebswege und der Organisation beeinflusst.

Hier werden sich besonders die Vorbereitungen für die tarifvertraglich geregelte Pflege-Branchenlösung ‚Careflex‘ auswirken, die ab Mitte 2021 umgesetzt wird. Daher rechnet die DFV für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Verlust vor Steuern (EBIT) zwischen neun bis elf Millionen Euro.

Bei linearer Fortschreibung dieser ambitionierten Ziele erwartet die Deutsche Familienversicherung, das Jahr 2021 trotz der hohen Wachstumsinvestitionen mit einem positiven Ergebnis abzuschließen. Bei dieser Entwicklung ist das hohe Vertragsvolumen, das mit ‚CareFlex‘ ab voraussichtlich Juli 2021 hinzukommen wird, noch nicht berücksichtigt.

Welche Auswirkungen das Corona-Virus auf die Gesamtwirtschaftslage und damit auch auf Geschäft der DFV haben wird, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschätzen, betont der Versicherer.

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