Drei von vier berufstätigen Deutschen würden lieber zusätzliche Beiträge in eine private statt in die gesetzliche Pflegeversicherung einzahlen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Köln, unter 1.000 Bundesbürgern im Alter von bis zu 50 Jahren. Danach ziehen 77 Prozent der Bundesbürger eine eigene, kapitalgedeckte Vorsorge der gesetzlichen Pflichtversicherung vor.
Lediglich 16 Prozent der Erwerbstätigen sprachen sich dafür aus, stattdessen höhere Beiträge in die gesetzliche Pflege-versicherung einzuzahlen. Aktuell wird in der großen Koalition über eine Anhebung des Beitrags zur Pflegeversicherung von 1,7 Prozent des Bruttolohns um 0,4 bis 0,6 Prozentpunkte sowie um eine Leistungserweiterung für Demenzkranke diskutiert.
Zwei von drei Deutschen wären bereit, bis zu 20 Euro im Monat für die zusätzliche private Absicherung im Alter auszugeben, um der Gefahr zu entgehen, später zum Sozialfall zu werden.
Die Pflegelücke, das heißt die Differenz zwischen den notwendigen Ausgaben für die Pflege und den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung, beträgt bereits in diesem Jahr acht Milliarden Euro. Nach einer Prognose von Professor Reinhold Schnabel von der Universität Duisburg-Essen für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft werden die Kosten im Jahr 2030 doppelt so hoch sein. Grund dafür ist die in den kommenden Jahren drastisch ansteigende Zahl von alten Menschen. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird danach bis zum Jahr 2020 auf 2,7 Millionen (heute: 2,1 Millionen) anwachsen. Im Jahr 2035 werden es voraussichtlich bereits 3,5 Millionen sein, da die geburtenstarken Jahrgänge dann das Pflegealter erreichen.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eigenen Aussagen zufolge eine überparteiliche Vereinigung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden mit der Zielsetzung für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland zu sorgen.