Deutsche kehren Aktieninvestments den Rücken

Die Zahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfonds in Deutschland sinkt. Fast eine halbe Million Anleger hat sich einer aktuellen Studie zufolge in den letzten sechs Monaten aus dem Aktieninvestment verabschiedet – und das trotz Aufwärtstrend bei den Kursen.

Rücken Mann WinkenSo ging die Zahl der Anleger, die direkt oder indirekt in Aktien investieren, auf 8,2 Millionen zurück, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) herausgefunden hat. Gegenüber dem Höchststand im Jahr 2001 bedeute die aktuelle Zahl der Aktionäre einen Rückgang um rund 4,7 Millionen. Im ersten Halbjahr 2010 hatte die Zahl noch bei gut 8,6 Millionen gelegen.

Die Studienmacher bezeichneten die Entwicklung als einen „schweren Rückschlag“ für die Aktienakzeptanz. Zu den Motiven des Rückzugs der Anleger aus ihrem Aktienengagement wurden jedoch keine Fragen gestellt. Das DAI vermutet, dass die eine Gruppe der Anleger verkauft habe, weil der Stand des Deutschen Aktienindex (Dax) bei ihrem früheren Einstieg wieder erreicht wurde und sie sich ‚ohne Verlust‘ wieder von ihren Aktien trennen konnten. Die andere Gruppe verkaufte möglicherweise weil sie die aktuelle Marktbewertung für zu hoch hielt.

Insgesamt haben die Kurssteigerungen der deutschen Aktien in den vergangenen beiden Jahren die Aktienakzeptanz der deutschen Privatanleger nicht wesentlich gefestigt, so die Experten des DAI. Vielmehr sei nach wie vor von großer Nervosität und grundsätzlichen Bedenken gegenüber der Aktienanlage bei den Privatanlegern auszugehen.

Von den aktuell 8,2 Millionen Aktienbesitzern sind 2,2 Millionen reine Aktionäre, die ausschließlich direkt in eine Aktie investieren. 4,8 Millionen Anleger halten Aktienfondsanteile und 1,2 Millionen eine Mischung aus beiden Anlagemöglichkeiten. (ks)

Foto: Shutterstock

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