Deutsche können sich deutlich mehr Immobilie leisten als vor 25 Jahren

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Im Vergleich mit dem Jahr 1995 zahlten die Deutschen 2020 rund 60 Prozent mehr für die eigenen vier Wände. Allerdings stieg auch das Nettoeinkommen im gleichen Zeitfenster um 125,8 Prozent.

Entsprechend können sich Häuslebauer rund 41,1 Prozent mehr Immobilie leisten als vor 25 Jahren. Das zeigt aktuell der Erschwinglichkeitsindex des Fachportals Kreditvergleich.net. Die Kreditexperten berechnen jährlich die Erschwinglichkeit von Immobilien auf Datenbasis des Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas und der OECD.

Deutschland landet auf dem Stand von 2005

Wie die Daten allerdings auch zeigen, sinkt der Index-Wert seit Jahren. Momentan steht der Erschwinglichkeitsindex für Deutschland bei 100,58 Punkten, was etwa dem Stand von 2005 entspricht. Kurzum: Vor 15 Jahren konnten sich die Deutschen ungefähr so viel Immobilie leisten wie heute – trotz steigender Einkommen.

Immobilienpreise in Luxemburg explodiert

Der Erschwinglichkeitsindex wird für 25 ausgewählte Staaten berechnet. Am wenigsten Immobilie können sich derzeit die Einwohner von Luxemburg leisten. Dort liegt der Wert inzwischen bei 49,52 Punkten – rund 62 Prozent tiefer als 1995. Grund: Die Einkommen stiegen in den betrachteten 25 Jahren um 89,4 Prozent, die Immobilienpreise (nominal) aber um ca. 400 Prozent. Besser sieht es in Spanien aus. Dank stark gestiegenem Nettoeinkommen (170,5 Prozent seit 1995) und einem geringeren Anstieg der Immobilienpreise (137,5 Prozent) lässt sich der Traum des eigenen Hauses eher erfüllen. Der Erschwinglichkeitsindex liegt hier bei 163,46 Punkten. Ebenfalls vergleichsweise gut sieht es in Japan und Irland aus. Die Einwohner der grünen Insel müssen sich aber seit Jahren ebenfalls mit sehr stark steigenden Immobilienpreisen auseinandersetzen. 

Interessant ist der Blick in die USA: Dort kletterten die Immobilienpreise seit 1995 um 145,7 Prozent und die Einkommen um 134,4 Prozent. Was sich lange Zeit nahezu gleich entwickelt hat, klafft nun etwas auseinander. Immobilien sind demnach um ca. 4,6 Prozent weniger erschwinglich als vor 25 Jahren. Der Indexwert liegt bei 113,25 Punkten.

Der gesamte Erschwinglichkeitsindex findet sich unter https://www.kreditvergleich.net/statistiken/immobilienpreise/

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