Die Bundesbürger sparen wieder mehr. Einer aktuellen Studie zufolge ist die Sparquote im Jahr 2010 im Vergleich zu 2009 leicht angestiegen. Wohin das Geld fließt.
Die deutschen Privathaushalte nutzen ihre vielfach verbesserte Einkommenssituation, um mehr zu sparen. So ist die Sparquote im letzten Jahr – also das Verhältnis von Sparsumme und verfügbarem Einkommen – um 0,2 Prozentpunkte auf 11,3 Prozent gestiegen.
Im Jahr 2009 war sie noch um 0,6 Prozentpunkte gesunken. Auch für das laufende Jahr rechnet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der die Studie erstellt hat, „mit einer vergleichsweise konstanten Sparanstrengung“.
Die privaten Haushalte verfügten im Jahr 2010 über eigene Anlagemittel in Höhe von 194,5 Milliarden Euro. Zuzüglich aufgenommener Kredite in Höhe von 4,9 Milliarden Euro standen den Bundesbürgern insgesamt 199,4 Milliarden Euro für die Sach- und Geldvermögensbildung zur Verfügung.
Dabei zeichnete sich ein deutlicher Trend zu Sachanlagen ab. So investierten die Bundesbürger rund 46 Milliarden Euro in Sachanlagen, beispielsweise Immobilien. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies zehn Milliarden Euro mehr. Gleichzeitig nahmen die Deutschen erstmals seit 2004 netto wieder mehr Kredite auf als sie tilgten. Der Zuwachs lag, so die Studienmacher bei 4,9 Milliarden Euro.
Favoriten der deutschen Sparer waren 2010 die Banken. Ihnen flossen bei der Geldanlage der Bundesbürger mehr als die Hälfte aller Mittel zu (siehe Grafik). Wie auch schon im Jahr zuvor verzeichneten Sichtguthaben mit 75,7 Milliarden Euro die höchsten Zuwächse unter den Bankprodukten. Hauptgrund hierfür dürfte, so der BVR, das niedrige Zinsniveau gewesen sein.
Nachdem die Bundesbürger ihre Mittel aus Investmentfonds in jedem Jahr seit 2006 abgezogen hatten, verzeichnete diese Anlageklasse in 2010 unterm Strich einen Zufluss von zehn Milliarden Euro. Bei Aktien und sonstigen Anteilsrechten war der Zufluss das zweite Jahr in Folge positiv. Nach 20,4 Milliarden Euro im Jahr 2009 flossen nunmehr 18,9 Milliarden Euro an neuen Mitteln zu. (ks)
Foto: Shutterstock; Grafik: BVR