Deutsche Lichtmiete: Auffanglösung rückt näher

Hallendecke mit LED Lampen
Foto: Shutterstock.com
Symbolbild.

Die Gläubigerausschüsse der Deutsche Lichtmiete Gruppe haben auf ihrer jüngsten Sitzung die Weichen für eine Fortführungslösung der insolventen Unternehmen gestellt. Das Konzept eines Ex-Lichtmiete-Vorstands ist damit zunächst aus dem Rennen.

In gemeinsamer Sitzung haben die Ausschussmitglieder den Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß beauftragt, den Kaufvertrag mit dem Bieter „One Square Advisory Services“ abschließend zu verhandeln, lässt die Kanzlei Wallner Weiß über eine PR-Agentur mitteilen.

Zuletzt hatten demnach zwei Konzepte für die Fortführung der Deutsche Lichtmiete Gruppe (DLM) vorgelegen: ein Konzept des früheren DLM-Vorstandes Gerd Sieger sowie eine gläubigergeführte Auffanglösung der Investmentgesellschaft One Square Advisory Services.

Die Gläubigerausschüsse hatten den Angaben zufolge in der letzten Woche zunächst Gerd Sieger eine letzte Frist zur abschließenden Konkretisierung des Angebots sowie des Businessplans gesetzt. „Allerdings legte Sieger innerhalb dieser Frist kein annahmefähiges Angebot mitsamt belastbarer Planung vor“, heißt es in der Mitteilung.

Noch keine Vertragsdetails

Daraufhin hätten die Gläubigerausschüsse entschieden, dass die Verhandlungen mit Gerd Sieger beendet werden sollen und dass nunmehr mit One Square Advisory Services finale Verhandlungen geführt werden sollen. Sollten diese Verhandlungen zu einem erfolgreichen Ergebnis kommen, liegt die abschließende Entscheidung über die Annahme des Konzepts wiederum bei den Gläubigerausschüssen beziehungsweise den Gläubigerversammlungen.

Wie die Auffanglösung aussehen soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Wie in Investorenprozessen allgemein üblich, bestünden auch in diesem Fall gegenseitige Verschwiegenheitserklärungen, heißt es. „Deshalb können bis zu einem eventuellen Vertragsabschluss keine weiteren Details über die Vertragsverhandlungen an die Öffentlichkeit gegeben werden. Sobald möglich, werden die Gläubiger über das Ergebnis der Verhandlungen und die weiteren Schritte informiert“, so die Ankündigung.

210 Millionen Euro in Anleihen und Direktinvestments

Das Geschäftsmodell der Deutsche Lichtmiete-Gruppe bestand in der Produktion von LED-Beleuchtungslösungen sowie deren Vermietung an Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Zur Finanzierung hat die Deutsche Lichtmiete Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro in Umlauf gebracht sowie 80 Millionen Euro über Direktinvestitionen eingesammelt.

Beginnend mit dem 30. Dezember 2021 und noch einmal im März 2022 hatten insgesamt 16 Gesellschaften der Deutsche Lichtmiete-Gruppe Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Insolvenzgericht in Oldenburg hatte in beiden Fällen zwei vorläufige Insolvenzverwalter bestellt: Rüdiger Weiß für drei Direktinvestitionsgesellschaften und die operativen Gesellschaften der Gruppe sowie Dr. Malte Köster für die weiteren Direktinvestitionsgesellschaften.

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