In der deutschen Immobilienwirtschaft zeichnet sich ein Großdeal ab: Die Deutsche Wohnen AG will die Berliner GSW Immobilien AG übernehmen. Damit würde ein neuer Branchenriese entstehen.
Die Deutsche Wohnen AG, Frankfurt, gab heute bekannt, dass sie ein öffentliches Umtauschangebot für alle ausstehenden Aktien der GSW Immobilien AG abgeben wird. Durch diesen Zusammenschluss würde eine führende deutsche Wohnimmobiliengesellschaft entstehen, die über ein Portfolio von rund 150.000 Wohneinheiten mit einem Gesamtwert von circa 8,5 Milliarden Euro verfügt.
Die Deutsche Wohnen will die Übernahme durch eine Kapitalerhöhung finanzieren. Das Umtauschangebot sieht vor, dass die GSW-Aktionäre 51 Deutsche Wohnen-Aktien für je 20 GSW Immobilien-Aktien erhalten. Nach Abschluss der Transaktion würden die früheren Aktionäre der Deutsche Wohnen AG einen Anteil von 57 Prozent, die GSW-Aktionäre 43 Prozent an dem kombinierten Unternehmen halten, unter der Voraussetzung, dass alle GSW Immobilien-Aktien umgetauscht werden.
Werterhaltung im Vordergrund
„Mit einem Zusammenschluss von Deutsche Wohnen und GSW bündeln die beiden Unternehmen ihre Stärken und schaffen ein auch im europäischen Maßstab führendes Unternehmen“, erläutert Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen AG. Beide Unternehmen konzentrierten sich auf die Werterhaltung in ihrem Wohnungsbestand.
Die Übernahme schaffe erhebliche Mehrwerte auf Basis des großen Potenzials des Berliner Marktes, so Zahn. Insgesamt 100.000 der 150.000 Wohneinheiten des neuen Gesamtunternehmens befinden sich in Berlin. Der Deutschen Wohnen AG gehören neben einem umfangreichen Portfolio bereits mehre Unesco-Weltkulturerbe-Siedlungen in Berlin, darunter die Siemensstadt.
Die Deutsche Wohnen AG erwartet aus dem Zusammenschluss Synergien in Höhe von rund 25 Millionen Euro pro Jahr. Die vollständige Integration der GSW wird innerhalb von 24 Monaten nach Abschluss der Transaktion erwartet.
Der Vorstand der GSW Immobilien AG hat zu den Übernahmeplänen noch nicht abschließend Stellung genommen. Das Unternehmen teilte mit, man werde das Angebot, das innerhalb von vier Wochen bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) eingereicht werden muss, sorgfältig prüfen und im Anschluss eine Stellungnahme für die Aktionäre veröffentlichen. (bk)
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