Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen AG konnte seinen Gewinn im abgelaufenen Jahr deutlich steigern. Das Unternehmen platzierte eine Kapitalerhöhung und plant weitere Zukäufe.
Nach Angaben der Deutsche Wohnen erhöhte sich die wichtige Kenngröße Funds from Operations I (FFO I) im Vergleich zu 2015 um rund 20 Prozent auf knapp 384 Millionen Euro. Dies teilte das im M-Dax gelistete Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Je Aktie sind das 1,14 Euro. Analysten hatten mit knapp einem Cent mehr gerechnet.
Portfoliowert legt deutlich zu
Der Marktwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien lag per Ende 2016 bei insgesamt rund 16 Milliarden Euro (2015: 11,9 Milliarden Euro). Damit steigerte Deutsche Wohnen den Wert ihres Portfolios um knapp 2,7 Milliarden Euro. Die eigene Zielgröße lag 500 Millionen Euro niedriger. Das Unternehmen verwies auf die attraktive Marktentwicklung, insbesondere im Kernmarkt Berlin.
Im außerbörslichen Handel bei Tradegate sackte der Aktienkurs von Deutsche Wohnen um 1,5 Prozent auf 31,929 ab. Das dürfte aber weniger an den Zahlen, sondern an den gleichzeitig angekündigten Finanzmaßnahmen liegen.
Kapitalerhöhung erfolgreich platziert
Der Konzern gab bekannt, die angestrebte Kapitalerhöhung (Platzierungspreis 31,75 Euro) und die geplante Ausgabe neuer Wandelanleihen (anfänglicher Wandlungspreis 48,5775 Euro) erfolgreich durchgeführt zu haben. Damit steigt das Grundkapital um rund 5,1 Prozent. Diese Maßnahme spült der Deutsche Wohnen brutto rund 545 Millionen Euro in die Kasse. Durch die Ausgabe der Wandelschuldverschreibungen kommen weitere 800 Millionen Euro dazu. Vor rund einem Jahr konnte die Deutsche Wohnen einen Übernahmeversuch durch Vonovia abwehren.
Den Erlös aus der Kapitalerhöhung will das Unternehmen überwiegend für den Rückerwerb bestehender Wandelschuldverschreibungen verwenden. Der Marktwert dieser Papiere mit einem Nominalvolumen von insgesamt 250 Millionen Euro liegt laut dem Konzern derzeit bei rund 460 Millionen Euro. Der Kaufpreis soll allerdings pro 100.000 Euro Nennwert auf einen Betrag zwischen 1.500 und 1.750 Euro über dem Schlusskurs der Papiere von diesem Dienstag festgelegt werden.
Künftige Zukäufe geplant
Der verbleibende Erlös aus der Kapitalerhöhung und der Erlös der neuen Wandelschuldverschreibungen sollen vor allem für künftige Zukäufe und bereits erfolgte Übernahmen verwendet werden. Die Chancen auf weitere Akquisitionen erschienen vielversprechend, hieß es in der Mitteilung weiter. So gebe es für ein mittelgroßes Wohnimmobilienportfolio derzeit fortgeschrittene aber noch nicht abgeschlossene Verhandlungen. (dpa-AFX)
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