Deutsche Wohnen erwartet 2017 deutliches Plus

Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen profitiert von steigenden Mieten und Immobilienpreisen, der Gewinn legte um über ein Drittel zu. Die Aktienkurs ging am Morgen nach einer belastenden Studie der Deutschen Bank jedoch zurück.

Die Hauptniederlassung der Deutsche Wohnen AG in Berlin-Wilmersdorf.
Die Hauptniederlassung der Deutsche Wohnen AG in Berlin-Wilmersdorf.

Höhere Mieten und ein weiterhin niedriger Leerstand sollen den Gewinn des Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen auch 2017 beflügeln. Geringere Zinskosten und Kosteneinsparungen sollen zudem helfen, an die Zuwächse des vergangen Jahres anzuknüpfen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Die meisten Objekte der Deutsche Wohnen liegen in Ballungszentren, wo es immer weniger bezahlbaren Wohnraum gibt. „Unser Fokus auf dynamische Regionen wie Berlin oder Frankfurt, zahlt sich dauerhaft aus“, sagte Unternehmenschef Michael Zahn. Das Unternehmen hatte nicht zuletzt aufgrund steigende Immobilienpreise sein Immobilienvermögen deutlich aufgewertet.

Steigende Dividende, sinkender Aktienkurs

Für das laufende Jahr peilt der Konkurrent von Vonovia, LEG Immobilien und TAG Immobilien ein operatives Ergebnis – gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations I (FFO I) – von rund 425 Millionen Euro an. 2016 hatte Deutsche Wohnen das operative Ergebnis um 26 Prozent auf 384 Millionen Euro verbessert.

Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Die Dividende soll um 37 Prozent auf 0,74 Euro je Aktie steigen. Das Management um Unternehmenschef Michael Zahn hatte im November bei Vorlage der Neunmonatszahlen den Aktionären eine Dividende von rund 73 Cent je Aktie in Aussicht gestellt. Eine Studie der Deutschen Bank belastete die Aktie. Am Morgen verlor sie 1,58 Prozent.

Steigende Immobilienpreise

Deutsche Wohnen steckt wie auch andere Immobilienkonzerne mehr Geld in die Modernisierung. Die Ausgaben hierfür betrugen im vergangenen Jahr 150 Millionen Euro – das waren gut 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bis Ende 2021 will das Unternehmen rund eine Milliarde Euro in die Modernisierung und Instandhaltung stecken. Mit sanierten Wohnungen können Vermieter in der Regel auch die Mieten anheben. Die Vertragsmieten stiegen 2016 um gut elf Prozent auf 705 Millionen Euro.

Der Leerstand in den Kern- und Wachstumsregionen betrug unverändert 1,7 Prozent. Der Konzerngewinn legte um 35 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Hier profitierte Deutsche Wohnen von einer deutlichen Aufwertung seines Immobilienvermögens.

Investition in demografischen Wandel

Anders als der Konkurrent Vonovia baut die Deutsche Wohnen zudem auf die wachsende Zahl von Pflegebedürftigen in Deutschland. Erst jüngst hatte die Gesellschaft 31 Pflegeheime in Deutschland zugekauft, die zusammen Platz für über 4.600 Menschen bieten. Dieser Geschäftsbereich solle mittelfristig 15 Prozent zum operativen Konzerngewinn (Ebitda) beitragen.

Die Deutsche Wohnen vermietet bundesweit rund 160.000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten. Die meisten der Immobilien stehen im Großraum Berlin, aber auch im Rhein-Main-Gebiet und in der Region Hannover ist das Unternehmen stark vertreten. Bereits im Februar hatte Deutsche Wohnen Eckdaten für das Jahr 2016 vorgelegt. (dpa-AFX)

Foto: Deutsche Wohnen

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