Der Deutsche-Wohnen-Finanzvorstand Philip Grosse sagte gegenüber der Financial Times am Sonntag, dass er sich nicht gegen ein Übernahmeangebot von Vonovia stellen würde. Anfang des Jahres scheiterte ein Versuch des Unternehmens, Deutsche Wohnen zu übernehmen.
Das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen zeigt sich offen für ein neues Angebot des Konkurrenten Vonovia – wenn der Preis stimmt. Deutsche Wohnen würde sich nicht gegen eine Offerte stellen, die „stimmig“ sei, sagte Deutsche-Wohnen-Finanzvorstand Philip Grosse der „Financial Times“ am Sonntag (Onlineausgabe).
Was er genau damit meint, ließ Grosse offen. Langfristig sieht er den Wert von Deutsche Wohnen aber bei deutlich über 40 Euro je Aktie. Am Freitag schloss die Aktie bei knapp über 34 Euro.
Erster Übernahmeversuch gescheitert
Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia hatte bereits einen Übernahmeversuch gemacht, gegen den sich Deutsche Wohnen aber heftig gewehrt hatte. Die Pläne zerschlugen sich Anfang vergangenen Jahres, weil nicht genügend Aktionäre das Angebot über seinerzeit 14 Milliarden Euro annahmen.
Vonovia sagte der Zeitung: „Ein Deal mit Deutsche Wohnen war 2015 und 2016 ein Thema.“ Dieses Jahr stehe der Aufbau neuer Wohnungsbestände auf der Agenda.
Konzentration auf internes Wachstum
Grosse zeigte sich im Interview mit der Zeitung ebenfalls wenig überzeugt, dass im gegenwärtigen Umfeld große Transaktionen auf dem deutschen Immobilienmarkt zu rechtfertigen seien. Bei Unternehmen, die inzwischen eine kritische Masse erreicht hätten, würden sich kaum noch Synergien oder Skaleneffekte ergeben.
Das sei aus seiner Sicht auch der Grund, weshalb der Vorstoß von Vonovia damals gescheitert sei. „In diesem Zusammenhang würde ich ein Fragezeichen hinter eine weitere Konsolidierung setzen.“ Deutsche Wohnen selbst wolle sich in diesem Jahr ebenfalls auf internes Wachstum konzentrieren. (dpa-AFX)
Foto: Deutsche Wohnen/Anja Steinmann